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Äußerst fragwürdiger ArtikelSchwedens Regierung antisemitisch?

Israel fordert von Schwedens Regierung die Verurteilung eines Artikels über angeblichen Handel mit Organen getöteter Palästinenser. Die aber weigert sich.

Der Text des Anstoßes. Bild: aftonbladet/screenshot

Ein Artikel in einer schwedischen Zeitung hat zu einer tiefen diplomatischen Krise zwischen Israel und Schweden geführt. Premierminster Benjamin Netanjahu verlange eine offizielle Verurteilung dieses Artikels, berichtet die Tageszeitung Haaretz am Sonntag.

Eine entsprechende Erwartung hatte Israels Schweden-Botschafter Benny Dogan bereits am Freitag gegenüber dem Außenministerium geäußert. Schweden lehnt einen solchen Schritt mit Hinweis auf die Pressefreiheit ab. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums nannte dies einen "bequemen Vorwand", den in diesem Text zum Ausdruck kommenden Antisemitismus nicht verurteilen zu müssen.

"Die Organe unserer Söhne werden geplündert." So hatte Schwedens auflagenstärkste Tageszeitung Aftonbladet am vergangenen Montag einen zweiseitigen Text auf den Kulturseiten betitelt. Der Autor Donald Boström knüpft darin an Untersuchungen gegen ein kriminelles Netzwerk an, das vor einem Monat im US-Bundesstaat New Jersey aufgeflogen war. Dabei soll es auch um illegalen Organhandel mit Verbindungen zu Israel gehen. Boström verbindet dies mit einem Vorfall, dessen Zeuge er selbst 1992 im Dorf Imatin im Westjordanland war.

Der 19-jährige Bilal Achmed Ghanem war im Ort von einer israelischen Militärpatrouille erschossen worden. Die Soldaten nahmen den Körper mit und brachten ihn fünf Tage später zu nächtlicher Stunde der Familie zurück. Boström dokumentierte damals mit seiner Kamera den Körper, den man obduziert hatte.

Und er verfolgte ein ähnliches Schicksal bei 69 von 133 Palästinensern, die in diesem Jahr getötet wurden. Er interviewte Eltern und Angehörige, die Israel vorwarfen, ihren Söhnen Organe entnommen zu haben. Boström macht diesen Vorwurf nicht. Doch der Artikel lässt die Frage, warum das Militär bei diesen Toten Obduktionen veranlasst haben sollte, vieldeutig im Raum stehen. Die Erklärung der Armee, man mache dies bei Erschießungen routinemäßig, wird in Frage gestellt.

In Israel waren die Reaktionen scharf. Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Yigal Palmor, sprach von "rassistischer Hysterie der schlimmsten Sorte". Stockholm geriet selbst ins Feuer der Kritik, nachdem eine Distanzierung, die die schwedische Botschafterin Elisabet Borsiin Bonnier auf der Webbseite der Botschaft veröffentlichte, von dort auf Veranlassung des Außenministeriums in Stockholm nach wenigen Stunden wieder verschwand. Bonnier hatte die "Bestürzung" Israels geteilt und erklärt, dass "die Botschaft sich in aller Deutlichkeit (von dem Artikel) distanziert".

Daraus konnte der Versuch einer Zensur und Einschränkung der Pressefreiheit herausgelesen werden. "Unsere Pressefreiheit gilt uneingeschränkt und ist nichts, wofür sich der Staat im Ausland zu entschuldigen hätte," kommentierte das konservative Svenska Dagbladet. Und Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt stellte klar, warum es keine Verurteilung eines Presseberichts geben könne: "Niemand kann von der schwedischen Regierung fordern, dass sie gegen die eigene Verfassung verstößt."

Der stellvertretende israelische Außenminister Danny Ajalon sprach dagegen von "reinem Antisemitismus, von dem ich auch die schwedische Regierung nicht freispreche". Die Regierung in Tel Aviv erwägt nun laut israelischer Medien einen für den 10. September geplanten Besuch des schwedischen Außenministers und derzeitigen EU-Ratspräsidenten Carl Bildt in Israel abzusagen. Haaretz zitiert den israelischen Finanzminister Juval Steinitz: "Wir müssen erwägen, jeden, der eine solche blutige Verleumdung nicht verurteilt, als unerwünscht anzusehen."

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67 Kommentare

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  • KB
    karin bryant

    Im gesamten Nahen Osten ist Israel das einzige Land dass eine demokratisch,gewaehlte Regierung hat und wenn die schwedische Zeitung solche Sachen behauptet dann sollte sie jedenfalls glaubwuerdige Beweise bringen.

  • MK
    Michael Klein

    @mehrdadbeiramzadeh

    Ihrer Logig nach zu urteilen ist also jeder Israelkritiker ein Antisemit bzw. israelische Kritiker hetzen mit Antiisraelismus gegen ihr Land! Eine ziemlich dümmliche Logik, meinen Sie nicht?

    Bei Ihren KOmmentaren fällt mir auf, dass Sie ständig mit der Antisemitismuskeule fuchteln, aber reale Fakten stets ignorieren. Damit setzen Sie sich der Gefahr aus, nicht mehr für ernst genommen zu werden!

     

    Gerne zitiere ich Ihnen auch den früheren Vorsitzenden Zentralrat der Juden Heinz Galinski, nämlich "Ich habe den Holocaust nicht überlebt, um über die Apardheitspolitik meines Landes Israel zu schweigen!"

     

    Der Judenhass zahlreicher Palästinenser kommt, das ist im Übrigen eine Erklärung und keine Entschuldigung, von der Ignoranz des Zentralrates der Juden und zahlreicher jüdischer Gemeinden gegenüber der Besatzungs- und Kriegspolitik Israels! Nicht zuletzt spielt da auch ein falsch verstandenes Verantworungs- und Schuldgefühl betreff der Deutschen Vergangenheit eine Rolle, die aber komischerweise dann nicht gilt, wenn es um lang hier lebende Flüchtlinge geht!Wenn der Holocaust als politische Waffe stets bei jeder Gelegenheit eingesetzt und jegliche Israelkritik in die antisemitische Ecke gedrängt wird, dann werden die Folgen irgendwann verheerend sein. Dann wird der Israel- und JUdenhass ausarten, aber das haben dann vor allem fanatische Israelanhänger wie Sie oder Melody Sucharewitz, Hendryk M. Broder, Ralph Giordano etc. zu verantworten!

     

    Und wenn Sie schon Israel als Demokratie ansehn, wenn unter dem Deckmantel der Demokratie Menschenrechtsverletzungen stattfinden wie in MIlitärdiktaturen oder islamischen Staaten, dann werden diese nicht dadurch akzeptabel, weil sie in einer Demokratie stattfinden! Wie hat Jesus gesagt "Du willst den Splitter aus dem Auge Deines Bruders entfernen, aber den Balken in Deinem Auge siehst Du nicht! Du Heuchler, Entferne erst den Balken aus Deinem Auge, bevor Du den Splitter aus dem Auge Deines Bruders entfernst!"

     

    Wie schon erwähnt, existiert die deutsche Verantwortung in keiner Weise, wenn es um das Bleiberecht für lang hier lebende MigranntInnen geht, die oft nach jahrelangem Leben hier abgeschoben werden. MenschenrechtlerInnen, die sich für Flüchtlinge und ihr Bleiberecht einsetzen, werden stets als naive Gutmenschen bespöttelt, die ständig die Antisemitismus- und Nazikeule schwingen!Aber wenn auch nur mal gewagt wird, Kritik an Israel zu üben, ja dann werden wir an unsere Vergangenheit erinnnert! Das ist nichts weiter als perverse und abartige Verlogenheit!

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    @Michael Klein:

     

    ihre taktik ist typisch für sogenannte "israelkritiker".

     

    bringen wir mal einen juden als quelle, denn dann muss es ja die wahrheit sein. juden können nämlich nicht lügen oder skurile ansichten haben..jedenfalls nicht die wenigen juden, die die "lieblingsjuden" der linken, rechten und islamischen antisemiten sind.

     

    ausserdem reden sie total am thema vorbei. hier geht es um den massiven anstieg von judenhass in europa z.t. durch massive islamische einwanderung und dem erstarken linker antisemiten, was dafür sorgt, dass eine schleichende dämonisierung israels stattfindet und jüdische organisationen ihren mitgliedern raten, sich mitten in europa nicht mit der kippa oder sonstige als jüdisch erkennbare outfit zu zeigen, um nicht aufzufallen.

     

    das ist der skandal und nicht schauermärchen und rechtfertigung von selbstmordterror im namen allahs.

     

    übrigens ist es jedesmal entlarvend wenn antisemiten juden zitieren, die mitten in israel leben und extrem antiisraelische ansichten haben. das zeigt, das israel demokratischer ist, als viele sogenannte demokratien und eine freiere gesellschaft hat, als jedes der 57 islamischen staaten.

  • MK
    Michael Klein

    @mehrdad beiramzadeh!

     

    Es geht zwar am Thema vorbei, aber ich möchte die Worte des israelischen Journalisten und Autors Gideon Levy, dessen Eltern als deutsche Juden ihre Heimat verlassen mussten, zitieren die er anlässlich eines Selbstmordattentates eines Palästinensers in Haifa schrieb:

    "Der Selbstmordattentäter ist nicht als Mörder auf die Welt gekommen und auch nicht als Selbstmörder. Irgendetwas hat ihn dazu gemacht. Wenn wir dem ein Ende bereiten wollen, dann müssen wir auch verstehen, warum ein großer Teil von Palästinensern so etwas tut und warum sie einen rasenden Hass auf Israel haben. Die Ursachen dafür liegen in den Flüchtlingslagern, in den Ruinen der zerstörten Häuser und in den Lebendbedingungen hunderttausender von Palästinensern, die seit Jahrzehnten unter einem Besatzungsregime leben. Über 250 palästinensische Kinder sind im letzten Jahr ums Leben gekommen. Zwanzig Minuten von Tel Aviv entfernt, lebt ein Volk unter menschenunwürdigen Bedingungen. Keiner von den Palästinensern kann von ganz kleinen Dingen auch nur träumen: ungehindert von einem Dorf zum anderen zu gehn, den alten Onkel oder die krebskranke Mutter im Krankenhaus zu besuchen, oder ein totkrankes Kind ins Krankenhaus zu bringen. Was hat das eigentlich mit Sicherheit zu tun? Was hat das eigentlich mit dem Existenzrecht Israel noch zu tun? Wenn israelische Soldaten eine schwangere Frau daran hindern, ins Krankenhaus zu kommenm, um ihr Kind zur Welt zu bringen, und das kommt immer häufiger vor, das ist keine Ausnahme, das ist fast schon die Regel - wenn so etwas passiert, dann ist doch etwas nicht in Ordnung! Verheerend ist zudem noch, dass die Deutschen aus falsch verstandenem Schuldgefühl gegenüber Israel dies dulden. Im Grunde genommen büßen die Palästinenser für den Fehler der Deutschen!

    Und was den palästinensichen Terrorismus betrifft, wenn ein israelische Bulldozer ein Haus zerstört, dann haben unter Umständen 10 bis 12 Kinder ihr Dach unter dem Kopf verloren. Und unter diesen Kindern, die zugesehen haben, wie ihr Haus abgeräumt wurde, wie die Eltern erniedrigt und der Vater sogar nackt geschlagen und gefoltert wurde, unter diesen Kindern findet sich garantiert der nächste Selbstmordattentäter, und auch der nächste Judenhasser!"

    Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen! Lediglich dass die derzeitige Hetze gegen Israelkritiker immer mehr ekelerregende und abartige Züge annimmt! Pfui Teufel!

  • KB
    karin bryant

    Man moechte denken dass eine angesehene Zeitung solche Berichte auch richtig untersucht bevor so etwas veroeffentlicht wird.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    @FMH:

     

    schonmal was von "wehret den anfängen" gehört?

     

    obwohl wir in europa über die anfänge schon hinaus sind, wenn "demokratische" zeitungen antisemitische hetze veröffentlichen, die man eigentlich aus der islamischen welt gewöhnt ist.

     

    da kann die israelische gesellschaft nicht ruhig sitzen und abwarten, was passiert. wobei die juden im gegensatz zu den anhängern der "religion des friedens" zivilisiert selbst auf diese hetze reagieren.

     

    es gibt mitten in deutschland gegenden, in denen juden am liebsten ohne kippa und unauffällig laufen sollten, wollen sie nicht verbal oder körperlich angegriffen werden.

     

    wie gesagt: über die anfänge sind wir schon längst hinaus.

  • F
    FMH

    Hm, mir fällt gerade auf, mein Kommentar wurde auch nicht veröffentlicht. Dabei habe ich mich nur gewundert, wieso der israelischen Regierung das Selbstbewusstsein fehlt, so etwas zu ignorieren. Stattdessen schreit sie so laut "Antisemitismus" -als ob das die meisten nicht auch so bemerkt hätten-, dass sie droht sich lächerlich zu machen.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    ich finde es schlimm, dass auf der einen seite von meinungsfreiheit gesprochen wird, aber auf der anderen seite lange postings ohne jegliche beleidigung, die für israel und juden partei ergreifen, und in denen man zeit investiert hat, nicht veröffentlicht werden.

  • P
    Pat

    Netter Versuch.

     

    Es wurden schon mehrere Kommentare für diesen Artikel gepostet aber nicht veröffentlicht. Die Leser wissen es und die Taz Redaktion weiß es auch. Also was soll das? Wollen Sie sich lächerlich machen?

  • P
    Pat

    Warum wurde die Kommentarfunktion für diesen Artikel gesperrt?!

     

    Gibt es zu diesem Thema keine freie Meinungsäußerung bei der TAZ?

  • E
    evelyn

    es ist schon erstaunlich, dass israel alle kritiker als antisemitisch bezeichnet. verbündete länder haben das recht, sich zu kritisieren, auch freunde tun das. keiner würde auf die idee kommen, italien antisemitisch zu bezeichnen, oder ein anderes europäisches land , wenn es ein anderes kritisiert. israel hat scheinbar ein problem, kritik zu akzeptieren. wenn die vorwürfe mit der organentnahme nicht zu treffen, sollte dies israel mit einer untersuchungskomission leicht beweisen können.

  • A
    ARE

    Klassisch: statt sich mit den Fakten zu beschäftigen und die Journalisten in das Land einzuladen, um sachlich und freundschaftlich die näheren Umstände zu klären, schlägt man den Überbringern schlechter Nachrichten zuerst einmal ins Gesicht.

     

    Wie einfach und selbstverständlich erscheint mir hier in Europa der Weg des (hart zu erarbeitenden) Friedens, welcher der einzig wahre gemeinsam mit den "Freunden" wäre. Wie unsinnig erscheint mir ein Weg voll mit aggressiven Untertönen und einer Art Absolutismus, der sicherlich keinerlei Freiheit in der Presse mehr möglich macht.

     

    Es wundert mich nicht so etwas aus einem Land zu hören, deren Bürgerinnen und Bürger viele Jahrzehnte schon im Krieg leben! Ich darf mich glücklich schätzen, dass ich in meinem Land anders leben, handeln und denken kann und darf!

  • AW
    Anton Wille

    Die schwedische Regierung hat absolut Recht und muss sich für nichts rechtfertigen. Dass in Israel westliche Werte nicht allzu hoch gehalten werden sieht man ja zum Beispiel am Umgang mit den Palaästinensern, also auch kein Wunder dass sie Begriffe wie Pressefreiheit nicht verstehen.

     

    (Übrigens bin ich in keinster Weise Antisemit, ganz im Gegenteil, nur halte ich die Politik Israels für außerordentlich fragwürdig!)

  • A
    AlphaOmega

    Werden hier Israel-Kritische Kommentare im vorauseilenden Gehorsam nicht veröffentlicht?

     

    Okay, dann so. Ja! Unverschämtheit! Schwedens Regierung verhält sich absolut rassistisch. So wie der Premier das auch sagt. Israel würde so etwas niemals zulassen. Israel ist ein sauberer Rechtstaat.

  • N
    Normalo

    Wenn eine Zeitung auf irgendjemands Kosten Mist schreibt, dann darf der Geschädigte eine entlastende Gegendarstellung verlangen.

     

    Er muss nicht mit starken Worten oder diplomatischem Druck solch missliebige Äußerungen von Staats wegen ächten lassen, und er muss auch nicht ein ganzes Land für die Äußerungen eines Journalisten in moralische Sippenhaft nehmen. Diese Überempfindlichkeit und Unsachlichkeit wirkt auf den Beobachter eher, als habe "Aftonbladet" voll ins Schwarze getroffen.

     

    Aber wahrscheinlich ist das ganze in Wahrheit eher ein innerisraelischer Vorgang, wo Benni Netanjahu am Marketing für seinen "Viel Feind', viel Ehr'"-Kurs feilt. Da kommen einem ein Volk von notorisch blonden und blauäugigen Lästerern mit ihren hinterhältigen Andeutungen gerade recht (um den Spieß mal umzudrehen)...

  • MK
    Michael Klein

    Der Artikel mag nicht zu Unrecht als fragwürdig bezeichnet werden, auszuschließen ist der Inhalt des Artikels nicht! So manches ist ans Tageslicht gekommen, was man niemals für möglich gehalten hätte z. B. das bewußte Töten seitens israelischer Soldaten gegenüber der palästinenischen Bevölkerung!

    Jetzt geht garantiert wieder die Antisemitismushysterie los!

  • E
    end.the.occupation

    Die israelische Armee macht keine Obduktionen - würde mich wundern - wozu auch?

    Was eher dagegen spricht ist, dass man einem Menschen mit einem Bauchschuss i.a. kaum Organe entnehmen kann.

     

    Zuzutrauen ist es diesen Leuten jedoch sicher. Warum sollte jemand der foltert - der die physische Integrität anderer Menschen nicht respektiert - Bedenken haben, einem von ihm Getöteten Organe zu entnehmen?

     

    Man muss die Palästinenser "Töten, töten und töten ..." - so Arnon Soffer, Professor an der Universität Haifa und Ex-Berater Ariel Sharons.

  • R
    Rami

    wie? immer noch keine kommentare hier?

  • OK
    Oma Kruse

    Leute, ich hatte hier vor ein paar Stunden einen Kommentar gepostet. Wo bleibt der?

  • A
    AlphaOmega

    Wow...

     

    Naja, wie sonst soll die ultra-rechte israelische Regierung darauf reagieren? Stillschweigen? Käme ja einem Eingeständnis gleich. Nachforschen? Etwa so wie bei den Kriegsverbrechen der "moralischsten Armee der Welt"...wohl kaum. Außer man möchte noch mehr aus dem Sumpf des Abscheulichen ziehen.

     

    Also Empörung dann. So wie eigentlich immer. Wer schriller Argumentiert und andere als Rassisten bezeichnet, kann ja auch kein solcher sein.

     

    Aber ich bin ja wahrscheinlich auch nur ein dummer Antisemit.

     

    Für mich klingt die Geschichte schon wieder so unglaublich, dass das bestimmt nicht an den Haaren herangezogen sein kann.

     

    Autopsie bei "Terroristen"? Nachdem sie erschossen wurden? Teure Autopsiekosten für einen Palästinenser? Das glaubt denen doch nicht einmal Kater Silvester.

  • M
    Mannbärschwein

    So langsam kann ich dieses Antisemitismus-Geseiere nicht mehr hören. Egal, ob die Anschuldigungen über illegalen Organhandel stimmen oder nicht, hier handelt es sich um eine politische Fragestellung, keine religiöse. Es geht um israelische Soldaten, die angeblich schreckliche Dinge tun, nicht um Juden, die aufgrund ihres Jüdischseins verleumdet und hasserfüllt diffamiert werden. Dass die israelische Politik sofort wieder über Antisemitismus zetert, zeigt, wie es um das Selbstbild der Israelis bestellt ist.

    Sollte es nicht eigentlich möglich sein, einen fortschrittlichen, (vorgeblich) säkularen Staat politisch zu kritisieren, ohne gleich auf eine religiöse Ebene herabgezogen und als judenfeindlicher Hassprediger dargestellt zu werden?

  • S
    sag

    Jede/-r, der oder die sich schon einmal mit Organtransplantaionen beschäftigt hat, weiß, dass es nur eine sehr geringe Chance gibt, überhaupt Organspender/-in zu werden. Denn das geht nur, wenn man für Hirntod erklärt werden kann, bevor das Herz aufhört zu schlagen. Es klingt nicht so, als wäre das bei den erschossenen Palästinensern der Fall.

  • P
    Pazifist

    Jedem, der auch nur einen Hauch von Kritik äußert, Antisemitismus vorzuwerfen, ist pervers.

    Israel stelle Dich dem Dialog und unterlasse diese faschistoiden Machenschaften.

    Gerade Israel sollte seiner Vorbildsfunktion gerecht werden und Diplomatie auf seine Fahnen schreiben.

    In unserer Welt gilt die Pressefreiheit, das kann und darf Israel nicht unterbinden, nur weil es unbequem ist und vielleicht sogar etwas wahres dran ist.....

  • LL
    Leo leUfo

    Israel ist bekanntermassen der größte Organhändler

    weltweit

    alles schon Jahre bekannt als sich kachastische Bauern meldeten denen vorher viel Geld versprochen wurde und die sich hinterher betäubt ohne Niere wiederfanden - manche werden auch vor Ort der Transplantation geflogen und hinterher mit einem Butterbrot abgespeist - man sucht sich nur die ärmsten und halt auch noch gesunden Bauern aus die hoch verschuldet sind-

    bevorzugter Ort der OP´s in der EU sind deutsche Kliniken - ein lukratives Geschäft wenn man bedenkt daß der Bauer nicht mal 1000€ bekommt aber die Niere für 100-120 000 verkauft wird-

    Herr Liebermann sollte sich lieber mal sein Rassistengehirn austauschen lassen- wenn schon waren Leute von der Organbank in Gaza haben sich bedient und von Soldaten beschützen lassen die sie bezahlten

    - weil ein Soldat ist kein Chirurg und das Organ muß ja auch sofort gekühlt gelagert werden- zufällig waren ja auch radikale Rabbis da die mit Flügblättern forderten "Tötet alle Araber"

    ein Zusammenhang ?

    ausserdem - seit wann werden Kriegstote obduziert und ihrer Organe beraubt ?

    das stinkt doch zum Himmel-

    aber Israel darf ja alles machen

    übt man Kritik ist man schon Antisemit-

    ich frage dann warum die EU einen total rechtsradikalen Rassisten Hr.Liebermann als Israels Aussenminister toleriert- ?

    diese Devotheit ist erbärmlich und nur mehr ambivalent

  • P
    Pat

    Toll wie die Taz hier die Kommentare blockt!

  • G
    Guapito

    Die Dünnhäutigkeit der Israelis ist schon bemerkenswert. Wer sauber ist verhält sich meist nicht so.

    Die israelische Regierung sollte vor ihrer eigenen Tür kehren und nicht immer wieder versuchen andere Länder unter dem Vorwurf des Antisemitismus in Geiselhaft zu nehmen und dadurch eigene Schandtaten zu verschleiern.

  • JG
    Jörn-Derek Gehringer

    Es ist schon bedauerlich, wie sorglos der Begriff "antisemitisch" eingesetzt wird. Man könnte ja auch einfach mal mit dem Begriff "israel-kritisch" arbeiten, der inhaltlich meiner Meinung nach hier auch paßt. Ein Vorwurf gegen Israel ist erst einmal eben dies, die Bezeichnung "antisemitisch" bedarf dann schon einer eigenen Begründung. Mit "antisemitisch" wird gern mal eine kritische Auseinandersetzung mit Israel und jüdischen Mitmenschen abgewürgt, das ist jedoch billig und dieser Zeitung nicht würdig.

  • R
    Ragism

    Dies ist mit Abstand der schlimmste Fall von Antischwedismus, den ich jemals mitbekommen habe. Ich bin empört!

  • S
    Schwede

    Ich versteh die Israelis nicht. Wenn der Reporter hier einen solchen Skandal aufdeckt, dann geht es dabei um ein Verbrechen. Wenn das Soldaten durchgeführt haben, dann ist es um so schlimmer. Aber sowas hat doch nichts mit Antisemitismus zu tun! Mir scheint als würden die Israelis sich wann immer es ihnen passt sich hinter diesem Wort verstecken. So kann man auch Kritiker mundtot machen.

    Wenn die israelische Regierung diesen Bericht für falsch hält, dann soll sie ihn entsprechend aufklären.

  • H
    Helge

    vielleicht habe ich es gerade irgendwie überlesen aber ich finde/verstehe den Zusammenhang zum Antisemitismus in dem Artikel irgendwie nicht.

  • M
    Markus

    In der israelischen Armee kämpfen mittlerweile jede Menge russischstämmige Soldaten, nicht wenige mit Kampferfahrung in Tschetschenien. Mehr als 1 Mio. Leute aus der ehemaligen Sowjetunion sind nach Israel eingewandert. Vorfälle wie die in der schwedischen Zeitung geschilderten waren in Tschetschenien jahrelang üblich. Dort wurden die Leute allerdings gezielt entführt, ermordet und wurden ihnen die Organe entnommen. Der Bericht der schwedischen Zeitung dürfte der Wahrheit entsprechen.

  • F
    FMH

    Während ich die Organhandel-Anschuldigungen für recht Abenteuerlich halte, muss ich doch sagen, dass die Antisemitismus-Keule, wie sie Israel schwingt, langsam etwas peinlich wirkt. Man könnte dem Staat doch zutrauen, dass er mehr Selbstvertrauen hätte und auf so etwas nicht weiter eingeht.

  • K
    Kerfinette

    Oh man China handelt mit den Organen Hingerichteter? Kein Problem, stimm ja auch. Aber Israel handelt mit den Organen von Getöteten? Nein, das is ja bestimmt antisemitisch zu behaupten!!!

     

    Oh Gott es ist so lächerlich, dass die Leute noch nicht im Jetzt angekommen sind...

     

    Allein Bindehaut (Auge) bringt mehrere Tausend Euro.

  • KW
    Kurt Wiens

    Würde es sich um die Beleidigung des Propheten Mohammed, oder des Islams handeln, dann würde selbstverständlich die schwedische Regierung intervenieren, aber bei Juden?

     

    Mit Antisemitismus kann man heutzutage in Europa bei Links und Rechts sehr viele Pluspunkte machen.

  • AR
    Andreas R.

    Diese Reflexreaktionen vieler Israelis, jeglicher Kritik ungeachtet ihres Wahrheitsgehaltes pauschal Antisemitismus - bzw., wäre dieser Begriff nicht zur Verfügung, Israelfeindlichkeit - zu unterstellen, kann man ja durch das generelle menschlich-bescheuerte Gruppendenken und die Vergangenheit erklären. Soll heißen, sie sind nichts länderspezifisches, wenngleich freilich in diesem Land besonders heftig und empfindlich, insb. mittlerweile angesichts der dortigen Rechtsaußen-Regierung.

     

    Was mich interessieren würde, ist was die schwedische Regierung zu dem Vorfall im März zu sagen hat, bei dem einer ihrer Soldaten einem friedlichen amerikanischen Demonstranten, Tristan Anderson, aus nächster Nähe einen Tränengaskanister an den Kopf schoss und der Krankenwagen eine Viertelstunde aufgehalten wurde, so dass dieser Mann u. a. permanenten Hirnschaden erlitt.

     

    Moment, das waren israelische Soldaten. Und vom israelischen Militär ist die Antwort ebenfalls bereits da: Anderson war klar in eine feindliche Aktion verwickelt, der Schuss auf ihn eine legitime Kriegshandlung.

     

    ---

     

    http://abcnews.go.com/International/wireStory?id=7081968 (American Wounded by Israeli Troops Has Surgery)

    http://www.democracynow.org/2009/8/19/headlines#14 bzw. http://www.youtube.com/watch?v=hjVcluwdCC8

  • S
    Spoth

    Natürlich, wer Israel kritisiert _muss_ ein Antisemit sein. Besonders Schweden, so nah wie die an Deutschland wohnen müssen es quasi Nazis sein.

  • PS
    Profi Schnacksler

    Gemeint war natürlich Jyllands-Posten.

  • M
    Marti

    Klar, vor Muslimen wird gekuscht, da haben alle Angst, wenn die was nicht gut finden. Aber Israelis sprengen sich weder selbst in Luft, noch fakeln sie Botschaften ab, da kann man einfacch so weiter machen wie bisher!

  • PS
    Profi Schnacksler

    Schon irgendwie lustig, dass die israelische Regierung sich hier genauso geriert, wie seinerzeit einige Regierungen islamischer Staaten im Hinblick auf die Karikaturen im dänischen Aftonbladet. Wenn der Tatsachenkern des Artikels unrichtig ist, dann sollte man doch wohl besser einfach Verleumdungsklage vor den zuständigen Gerichten erheben.

  • H
    Hagenmaier

    Wie ich feststellen muss wird immer mehr gelogen

    in den Medien. Stimmt die Meldung oder nicht!!!

  • S
    Sodon

    Und Morgen beschwert sich die USA, dass man über sie rassistische Äußerungen in Zeitungen verbreitet, weil man über Guantanamo gesprochen hat. Danach wird Italien dazwischenspringen und davon berichten, wie sehr es sich rassistisch angegriffen fühlt, weil man über seine Ausländerpolitik negativ spricht.

    Ob die Russen uns auch Rassiusmus vorwerfen werden, weil wir negativ über den Georgien-Krieg berichtet haben? Nicht einmal die Chinesen kamen auf die Idee einem Land Rassismus vorzuwerfen, während in den olympischen Spielen auch von den Zuständen in Tibet berichtet wurde.

    Nur die israelische Regierung holt immer wieder den Vorwurf hervor, wenn man auch nur irgend etwas an sie zu kritisieren hat. Es ist eine Schande, das diese Regierung die damals an ihrem Volk angereichteten Greueltaten derart für ihre eigenen Zwecke missbraucht.

  • M
    Moritz

    Es reicht langsam.

     

    Wenn man mal wieder die Wahrheit über israelische Verstrickungen abbildet, dann kommt immer nur ein Wort und alles ist gut und die Berichterstatter die bösen Antisemiten.

     

    Wann wird das endlich aufhören?

  • P
    Peterchen

    In einem modernen, freiheitlichen Staat haben Äußerungen von Privatpersonen und die Position der Regierung genau gar nichts miteinander zu tun. Ja, sie dürfen sogar überhaupt nichts miteinander zu tun haben, dafür wurde blutig und Jahrhundertelang gerungen.

    Es ist daher also erstens unnötig dass sich die schwedische Regierung von einem privaten Schweden distanziert - ich hoffe doch allen ist klar dass es einen Unterschied zwischen der Regierung und der Meinung der Personen in der Regierung gibt.

     

    Zum zweiten würde es eben in der Tat implizieren, dass -wie einst der König- auch heute noch die Regierung Privilegien verteilt: Wer etwas gutes äußert, genießt das Wohlwollen der Regierung (Nichtdistanzierung), wer böses äußert fällt bei der Regierung in Ungnade (Distanzierung). Soetwas darf es nicht geben. Wer die DDR kennt, der weiß was es heißt wenn die eigenen, privaten(!) Äußerungen an die Staatsräson angepaßt werden müssen.

     

    Das nächste Problem ist die des Arbeitsaufwandes: Führt man erstmal ein, dass die Regierung sich von den Äußerungen ihrer Bürger in gewissen Fällen distanziern muss, so bedeutet dies dass in Zukunft jede Nichtdistanzierung eine Zustimmung bedeutet (wie die Israelis ja auch fälschlich unterstellen) - dass wiederum bedeutet die schwedische Regierung müßte in Zukunft jeden morgen eine Presseschau abhalten und ihre Position zu jedem einzelnen Artikel bekannt geben - womit wir wieder beim obigen Problem, des staatlichen Eingriffs in die Redefreiheit wären.

  • S
    soso

    Totschlagargument Antisemitismus.

    So wie man in Deutschland sämtliche Sicherheitsgesetze mit den Argumenten Terrorismus und KiPo durchprügelt, wird sämtliche Kritik an Vorgängen in Israel mit angeblichem Antisemitismus abgewürgt. Sauber! Wenn ich über organisierte Kriminalität in Deutschland recherchiere und gewisse Dinge aufdecke in die evtl. staatliche Behörden verwickelt sind (Stichwort Sachsensumpf) bin ich dann somit antideutsch?

    Lächerlich!

  • D
    Doh

    Ist ein bisschen zu offensichtlich, dass hier das Scheinargument des Antisemitismus verwendet wird um unangenehme Berichterstattung zu diskrediteren.

     

    Gibt es denn von Seiten der israelischen Regierung eine ernsthafte Untersuchung dieser angeblichen Vorfälle?

  • R
    Rami

    ist das unvoreingenommene berichterstattung?:

     

    SCHWEDENS REGIERUNG ANTISEMITISCH?

     

    warum soll die regierung antisemitisch sein, nur weil sie sich weigert --- ebenso wie die dänische regierung zurzeit der Karikaturen-Debatte --- die Pressefreiheit zu unterwandern. Distanziert hat sich die Regierung doch schon, was soll sie also mehr tun, um nicht als antisemitisch dargestellt werden zu können.

     

    ich dachte immer, nur die BILD würde mit solchen reißerischen Überschriften hantieren...

  • S
    superguppi

    http://www.nzz.ch/nachrichten/international/korruptionsrazzia_gegen_politiker_erschttert_new_jersey_1.3176632.html

     

    Eine Reihe orthodoxer Juden ist wegen Korroption und Geldwäsche in New Jersey festgenommen worden. Der Rabbi Levy Izhak Rosenbaum wurde festgenommen mit dem Vorwurf illegalen Organhandels. Er ist kein Arzt.

    http://edition.cnn.com/2009/CRIME/07/23/nj.corruption.kidney/

     

    Die Zeitungen in New York und New Jersey sind voll damit:

    http://www.google.com/search?hl=en&q=Levy%20Izhak%20Rosenbaum&btnG=Search

     

    Levy-Izhak Rosenbaum is one of 44 people arrested on July 23, 2009 from New York and New Jersey in a sting on corruption. Rosenbaum has been charged with selling kidneys. The Levy Izhak Rosenbaum arrest has put a spotlight on the organ trafficking in the U.S.

     

    http://law.rightpundits.com/?p=670

     

    Selbst die Springerpresse schreibt darüber:

     

    http://www.welt.de/politik/article4212256/New-Jersey-ein-Staat-im-Morast-des-Verbrechens.html

     

    http://www.bild.de/BILD/news/2009/07/25/korruption-new-jersey/grossrazzia-buergermeister-rabbis-beamte-festgenommen.html

  • H
    Hugo

    ungeschickte PR-Arbeit der israelischen Regierung. Hätte ein Artikel in irgendeiner schwedischen Boulevardzeitung irgendwen interessiert? Nö. Gerüchte über israelischen Organraub hat es in der arabischen Welt schon lange gegeben und es gibt sogar eine daily soap die diesen Vorwurf aufgreift. Das hat im Westen aber, wahrscheinlich mit Recht, bisher keiner ernst genommen.

     

    Jetzt kennt die Vorwürfe jedenfalls die ganze Welt.

  • M
    Marjane

    Ich habe mir gerade eine Frage bzgl. Pressefreiheit gestellt:

    Was hat das sich distanzieren mit Pressefreiheit zu tun? Der Artikel kann doch gut und gerne weiterhin online und in der Printausgabe bleiben und die Regierung distanziert sich davon (wie sie das ja auch auf der Website vom Außenministerium tat), weil sie die Ergebnisse dieser Recherche für nicht tragbar hält. Das sollte doch kein Problem darstellen, oder? Was hat das aber mit Pressefreiheit zu tun? Der Artikel bleibt doch trotzdem für alle offen zum lesen.

  • OK
    Oma Kruse

    Das Vorgehen der schwedischen Regierung ist ein weiteres Beispiel für die Rückkehr des bösen, alten Antisemitismus des 20. Jahrhunderts. Die so genannte "Israelkritik" dient den neuen, alten Judenhassern in Europa als Feigenblättchen, um jede Art von Haßpropaganda gegen Juden zu legitimieren.

     

    Dass wir uns nicht falsch verstehen: Den Siedlungsbau in der Westbank oder das Vorgehen israelischer Grenzpolizisten kritisch zu beleuchten ist völlig in Ordnung, aber der Aftonbladet-Artikel unterstellt Juden ohne jeden Beweis, Menschen für Geld auszuweiden und das ist halt klassischer Antisemitismus.

  • P
    Pat

    Was hat die Aussage eines journalitischen Artikels über den kriminellen Organhandel mit Antisemitismus zu tun? Außerdem wird hier ein Staatsorgan, bzw. ein Teil der israelischen Arme kritisiert und nicht Israel oder die Israelis. Anscheinend wird aber jegliche kritische Aussage gegenüber Israel oder Teilen davon per se als antisemitsch angesehen. Warum wird die angebliche Lüge nicht einfach durch Fakten widerlegt?!

  • PF
    Peter Felgenhauer

    Warum wird jeder Artikel, welcher die israelische Regierung oder das Vorgehen ihrer Armee kritisiert direkt zum Antisemitismus?

     

    Manchmal kommt es mir so vor, als ob Antisemitismus eine nur zu gern genommene (und leider auch zu häufig gebrauchte) Abwehrstrategie Israels ist.

     

    Kritik und offene Berichterstattung müssen erlaubt sein. Ohne Ausnahme.

  • DA
    Dirk Andree

    Langsam wird es lächerlich alles unter dem Mantel "Antisemitismus" verstecken zu wollen.

  • N
    Nobilitatis

    Das erinnert etwas an den Karikaturenstreit.

  • AH
    Andreas H.

    Wann immer die westlichen Zivilisationen einen Sündenbock brauchten, waren es die Juden:

    Judenverfolgungen im Mittelalter, weil diese angeblich Brunnen vergiftet hatten, und natürlich die Verfolgung in den 30er und 40er Jahren unter der Schirmherrschaft eines Österreichers mit Spitzbart und Seitenscheitel; um nur mal zwei Beispiele zu nennen.

     

    Aber so wie ich das verstanden habe, ist besagter schwedischer Artikel keine Schmähschrift gegen Juden, sondern ein Bericht über einige (oder gar relativ viele) jüdische schwarze Schafe.

     

    Von daher, finde ich das Verhalten der Schweden absolut richtig und halte das Verhalten der isrealischen Regierung für äußerst blauäugig: der Glaube, dass alle Isrealis und Juden Unschuldslämmer und der Rest der Menschheit faschistische Antisemiten seien.

    Die können doch nicht ernsthaft alles unliebsame durch den Vorwurf des Antisemitismus beantworten??

  • LH
    Leon Hartner

    Liebe taz,

    die Überschrift ist wohl ein bisschen zu scharf formuliert... vor 3 Jahren haben die skandinavischen Länder sich geweigert gegen die Mohammed-Karrikaturen in der Zeitung vorzugehen... aus demselben Grund. Wenn sie jetzt dasselbe mit Israel machen, ist das wohl kaum Antisemitismus, sondern eher eine systematisch hochgehaltene Pressefreiheit.

  • DQ
    Don Quijote

    Wie kommen Sie dazu, die edelste Form des Journalismus, nämlich Mißstände aufzudecken und Anzuprangern mit der pauschalisierenden überschrift. "äußerst fragwürdiger Artikel" abzustrafen.

    Da braucht es uns nicht wundern, wenn es in diesem Land keine Journalisten gibt, die sich mehr trauen die Wahrheit zu schreiben, wenn Sie anschliessend eh nur von sesselpupsenden Kollegen abgestraft werden, denen es im Gaza-Streifen viel zu gefährlich wäre !

     

    Pfui TAZ

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  • T
    T.Janssen

    Ich verstehe nicht, was das immer mit Rassismus und Antisemitismus zu tun haben soll. Immer dann, wenn jemand etwas negatives über Israel sagt, ist er ein Antisemit. Selbst wenn wir den dümmlichen Gedanken einer Rassenaufteilung für einen Moment zulassen, ist dann jemand, der etwas negatives über jemanden einer anderen Rasse äußert ein Rassist? Wenn jemand einer anderen Rasse ein Verbrechen begeht, darf ich ihn dann nicht anklagen?

    Die Worte Antisemitismus und Rassismus werden von Israel über Gebühr beansprucht, sowas kostet Glaubwürdigkeit. Israel sollte aufhören zu jammern und sich diesen - vielleicht ja haltlosen - Vorwürfen stellen und sie aufklären.

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    schweden ist vorreiter in europa in sachen hass auf israel und hetze gegen juden.

     

    und dieselben politiker schwedens, die nach den harmlosen muhammad karrikaturen webseiten sperren liessen und sich in vorrauseilende gehorsam ängstlich schonmal bei der islamischen ummah entschuldigten, pochen nun bei solche abscheuliche propaganda, welches millionen juden das leben kostete und glatt von "der stürmer" stammen könnte, auf pressefreiheit, weil sie wissen, dass juden auf solche unglaubliche hetze zivilisiert reagieren und keine botschaften in die luft sprengen.

     

    doppelmoral auf kosten israels und der juden ist das.

     

    abgesehen davon gibt es in einem land, wo 80% der medien von gewerkschaften und den sozialdemokratne (notorische israelhasser) beherrscht werden, keine wirkliche pressefreiheit.

  • G
    Guybrush

    Pressefreiheit bedeutet nicht, dass man lügen oder die Warheit beugen darf, auch in Schweden nicht. So gesehen finde ich die Reaktion von Israels Botschafter Dogan etwas hysterisch. Selbst wenn es keinen Organhandel geben sollte, so ist die Praxis, die Leichen zu konfeszieren und zu obduzieren schon einen Artikel wert. Das Schwedens Regierung inkonsequent reagiert ist sicherlich peinlich.

  • E
    erda

    ok.. ich raffs nicht....

    kann ja sein das der artikel der israelischen regierung nicht passt... aber wieso ist das antisemitisch???

  • TG
    Tobias Grünthal

    Sicherlich scheint es erstmal schwer, eine Meinung unabhängig von Kennnis des Artikels abzugeben.

     

    Bei näherer Betrachtung ist das, was sich das israelische Außenminesterium hier herausnimmt allerdings eine bodenlose Frechheit. Darüber zu urteilen, was in anderen Ländern in der Zeitung steht, ist alles andere als verwerflich, ja sogar wünschenswert, und sicherlich nachvollziehbar, sofern es das eigene Land betrifft. Die Regierung eines anderen Landes, eines Handelspartners und EU-Mitglieds jedoch politisch unter Druck zu setzen, weil es sich nicht von einem Zeitungsartikel zu distanzieren gedenkt, darüber hinaus den Verweis auf die Pressefreiheit als Duldung von Anitsemitismus zu brandmarken ist nicht mehr nur unverhältnismäßig - es zeugt von einem bedenklichen Verständnis von Meinungsfreihiet. Zudem scheint es geradezu lächerlich, das sich erwachsene Menschen nicht entblöden solches zu tun. Wahrscheinlich ist aber einfach der Sommer auch am Mittelmeer einfach ein bißchen lang und heiß und irgendwie muss man sich schließlich die Zeit vertreiben...

  • K
    Kommentator

    1. Ein jeder, der versucht, misstände in zusammenhang mit israel aufzudecken ist antisemit.

    (warum interessiert ihn Israel so?)

     

    2. Wer banken kritisiert, ist antisemit.

    (jüd. weltverschwörung und so..)

     

    3. Datenschutz ist antisemitisch.

    (Überwachungsstaat und Datensammeln als antisemitische Verschwörungen)

     

    4.wer im nahost-konflikt Israels Außenpolitik oder die Israels und der Hamas kritisiert, ist Antisemit.

    ("Die IDF schießen nicht auf Zivilisten - und unser Krieg ist nur Verteidigung")

     

    5.Wer soziale Schieflagen aufdeckt, ist antisemit.

    (verkürzte Kapitalismuskritik = antisemitisch)

     

    6.Demokraten sind Antisemiten.

    (Wer herrscht hier wirklich? struktureller Antisemitismus again)

     

    alles antisemitem - außer mutti.

     

    PS: In Israel gibt es halt keine organsierte Kriminialität, keine Völkerrechtsverletzungen, keinen Rassismus und keine Armut. Und erst recht keine Korruption. Denn Israel setzt wie seine bedingungslos solidarischen Freaks auf "Positiven Rassismus". Und der kennt keine Kritik.

     

    Pfui deifel.

  • NA
    Nick Aragua

    Affig... auch wenn aftonbladet nicht gerade seriös wirkt, Israel schießt sich selbst ins Knie... mal wieder

  • S
    saalbert

    "Israel fordert von Schwedens Regierung die Verurteilung eines Artikels über angeblichen Handel mit Organen getöteter Palästinenser."

     

    Aftonbladet ist im Gegensatz zu der Behauptung in diesem Artikel ganz sicher nicht so dämlich von "über angeblichen Handel mit Organen getöteter Palästinenser" zu schreiben, denn dann würde die Zeitung zugeben, dass es diesen Handel nicht gibt.

     

    Wenn die taz sinnvoll hätte berichten wollen, hätte sie von einem - von wem auch immer - behaupteten Handel geschrieben. Aber wen interessieren solche sprachlichen Ungenauigkeiten schon, die tatsächlich Ungeheuerlichkeiten sind, weil sie die Dinge auf den Kopf stellen?

  • C
    corechelle

    Nun ja: bevor man einen Zeitungsartikel verurteilt, muß man ja wohl zunächst einmal prüfen, ob er tatsächlich unwahr ist, und im Zweifelsfall gilt die Pressefreiheit. Netanjahu muß noch viel lernen - vor allem dass man nicht bei jeder kritischen Berichterstattung laut "Antisemitismus" schreien kann.

  • MG
    michael goldberg

    anstatt "antisemit!" zu schreien könnten die ja mal die autopsie berichte veröffentlichen oder sonstwie zur aufklärung beitragen?