New York, New York : Äpfel und Würmer
Wie gestern bekannt gegeben wurde, plant die US-Fluglinie Continental, ab Juni kommenden Jahres eine direkte Verbindung von Hamburg nach New York City anzubieten. Solche Kunde stieß bei den Oberen der Hansestadt – vom Thema zivile Luftfahrt derzeit ja eher geplagt – auf reichlich Gegenliebe. Mögen auch frühere Versuche, solche Route über den großen Teich zu etablieren, regelmäßig an der fehlenden Nachfrage seitens seiner Untertanen gescheitert sein, freute sich etwa der Bürgermeister unbeirrt „über diesen entscheidenden verkehrspolitischen Schritt“. Denn, so Ole von Beust, die Verbindung bedeute „einen herausragenden Erfolg für Hamburg und die uns in besonderem Maße prägenden transatlantischen Beziehungen“. Äh, ließen wir Hanseaten denn unsere besonderen Beziehungen nicht traditionell auf den Weltmeeren spielen? Schwamm drüber – wie auch über den kleinen Schönheitsfehler, dass Continental auch Berlin zu bedienen plant.
„Als erfolgreicher Wirtschafts- und Tourismusstandort“, pochte tapfer der zuständige Senator Gunnar Uldall auf den Vorsprung vor der Hauptstadt, heiße Hamburg die US-Airline „mit offenen Armen“ – und einem Lächeln? – „herzlich willkommen“. „Deutsche als auch Amerikaner“ würden profitieren. (Und wohl auch darüber hinwegsehen, dass der künftig angesteuerte Liberty Airport gar nicht im Big Apple liegt, sondern einen 25-Kilometer-Katzensprung entfernt in Newark, New Jersey.)
Einzig Hamburgs Flughafenchef Werner Hauschild gab sich instinktlos: Er lobte, das seitens Continental vorgesehene Flugzeugmodell passe „genau zu unserem Markt und ist deshalb eine gute Wahl“ – dabei werden Elb- und Hudsonmetropole voraussichtlich mit einer 757 direkt verbunden – vom Airbus-Konkurrenten Boeing. aldi