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Änderungen beim Bezahlsystem FlattrBezahlen ohne Verdienst

Zum 1. Mai treten beim Social-Payment-Dienst Flattr einige Änderungen in Kraft. Sie sollen helfen, das freiwillige Bezahlen bekannter zu machen.

Wird auch er freiwillig bezahlt? Mitarbeiter Linus Olsson im flattr-Büro in Malmö, Schweden. Bild: dapd

Seit dem 1. Mai braucht man nicht mehr selbst zu flattern, um geflattert zu werden. Bisher galt beim Social-Payment-Dienst flattr eine "give to get rule" - die "Gebe, um zu nehmen"-Regel. Wer Einnahmen aus dem System, mit dem das freiwillige Bezahlen im Netz gefördert werden soll, generieren wollte, der musste selbst das eine oder andere Angebot unterstützen.

24 Euro pro Jahr musste man mindestens umsetzen. Wer auf seinem Flattr-Konto kein Geld mehr liegen hatte, musste damit rechnen, dass das Konto inaktiv geschaltet wurde. Damit konnte man selbst auch keine Spenden mehr empfangen. Diese Regelung fällt ab sofort weg.

Die Konsequenz: Ab heute kann man kostenlos einen Account eröffnen, ohne auch nur einen Cent dafür zu bezahlen. Und vor allem, ohne sofort seine Bankdaten eintragen zu müssen. So wolle man die Leute wieder einfangen, schreibt Linus Olsson auf dem Firmenblog, die "neuen Systemen nicht genug vertrauen" und skeptisch seien, wenn als erstes ihre Kreditkartennummer abgefragt werde.

Der zweite Grund für die Änderung sei, schreibt er weiter, dass das "give to get" als Votschrift nicht notwendig sei. Ursprünglich waren die Gründer der Überzeugung gewesen, man brauche diese Regel in einer Welt, wo jeder gleichermaßen Konsument und Produzent ist. So bewege man Menschen, auch zu geben und nicht nur zu nehmen. Es habe sich aber herausgestellt, dass die Hälfte der Nutzer ihre Konten nur dazu nutzten, anderen Geld zukommen zu lassen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Diese Zahlen haben die Flattr-Macher davon überzeugt, dass die "get to give"-Regel "überholt" sei.

Um die 100.000 Euro pro Monat

Zur Zeit schüttet flattr monatlich um die 100.000 Euro aus. Peter Sunde, einer der Mitgründer, hatte auf der Bloggerkonferenz Re:publica im April angekündigt, Flattr werde sich verstärkt bemühen, mehr Nutzer zu aquirieren. "Erst wenn alles Geld der Erde über Flattr geht, dann sind wir glücklich", sagte Sunde damals.

Und diese Änderung wird, so hat es Sunde angekündigt, nicht die einzige bleiben. In naher Zukunft soll auch die Möglichkeit bestehen, für Inhalte zu bezahlen, die nicht auf der Flattr-Seite registriert und gelistet sind. Funktionieren soll das ganze über einen Twitteraccount des Urhebers. Das Geld könnte eine Zeit lang auf einem Schattenkonto geparkt werden, bis der Urheber die Summe abruft. Auch diese Neuerung war ursprünglich für Mai angekündigt worden – wann sie in Kraft treten soll, ist derzeit noch unklar.

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5 Kommentare

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  • P
    Pyro

    nörgel nörgel 2: Rechtschreibfehler gefunden:

    "Der zweite Grund für die Änderung sei, schreibt er weiter, dass das "give to get" als Votschrift nicht notwendig sei."

    Was ist eigentlich eine 'Votschrift'?^^

  • S
    Szeneputzer

    @ Patrick: Das ist doch Quatsch, überall wirst Du dazu aufgerufen, auf Freiwilligkeit basierend, Handlungen (in dem Fall Klicks) auszuführen, auch beim einkaufen, in der Stadt - dauernd, ob Du vereinzelt Angebote wahrnimmst und belohnst bleibt Dir doch überlassen, das ist kein betteln, sondern der Verkauf von Informationen.

  • H
    hansemann

    nörgel nörgel

    also ich finde das flattr wirklich gut.

    so kann ich arbeiten von onlineredakteurinnen direkt unterstützen.

  • P
    Patrick

    "Erst wenn alles Geld der Erde über Flattr geht, dann sind wir glücklich" - Viel Glück dabei...

     

    Ich jedenfalls kenne niemanden der das System nutzt oder in Zukunft nutzen wird.

     

    Das ganze grenzt schon fast an Nötigung, überall wird ständig um ein Klick gebettelt. Das hat kaum noch was mit Freiwillig zu tun (Zahl oder fühle dich wie ein Dieb?). Und jetzt wo die "Sperre" aufgehoben ist, werden noch viel mehr Leute/Seiten darum Betteln.

     

    Ich halte das weiterhin ganz einfach: Je mehr gebettelt wird, desto weniger ziehe ich in Betracht, das System zu nutzen...Ich lass mich nicht in eine Aufgezwängte Freiwilligkeit ziehen.

  • DF
    der finne

    Sobald ich im Supermarkt Flattr-Prepaid-Guthaben kaufen kann, bin ich auch dabei ;)