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Archiv-Artikel

Advent ohne Reue

15. Dezember: Wieder öffnet sich ein Türchen im rechtgläubigen Adventskalender der taz-Nord. Diesmal gibt er Ausblick auf den vollendeten Ausdruck der Kommerzialisierung vorweihnachtlicher Gefühlswallungen, auf den man in Mecklenburg-Vorpommerns Hauptstadtregion stößt.

Seit jeher eines der kulturellen Zentren in und um Schwerin ist die Neu Zippendorfer Sparkassenfiliale. So mag es auch niemanden verwundern, dass dort heute um 18 Uhr „Heiteres und Besinnliches zur Weihnachtszeit“ präsentiert wird. Für die musikalische Untermalung sorgen Gitarrenschüler der Musik- und Kunstschule „Ataraxia“. Das bedeutet übersetzt „stoische Gelassenheit“: Aus Lehrerperspektive ist das ein sehr, sehr treffender Name für eine Musikschule. Bemerkenswerter jedoch: Die Zupfgeiger treten, anders als früher, als es laut Musikschulleitung noch eine kleine Aufwandsentschädigung gab, diesmal ganz ohne Honorar auf. Nur ein Zeichen zunehmender Mittelknappheit – oder steckt mehr dahinter? Die Adventsausstellung derselben Sparkassenfiliale spricht für Letzteres. Deren besinnlicher Titel nämlich lautet: „Was mich interessiert, ist Geld“.