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Archiv-Artikel

Adorno spricht

„Die Dialektik von Kultur und Verwaltung drückt keineswegs so sehr die sakrosankte Irrationalität von Kultur aus [...] als daß die Verwaltung, sowohl ihren objektiven Kategorien wie ihrer personellen Zusammensetzung nach, dem Kulturellen immer weiter sich entfremdet. Die Verwaltung ist dem Verwalteten äußerlich, subsumiert es, anstatt es zu begreifen. [...] Die Beziehung zwischen Verwaltungen und Experten ist Not nicht nur sondern auch Tugend. Sie eröffnet die Perspektive, kulturelle Dinge vorm Kontrollbereich des Marktes oder Pseudomarktes zu schützen, der sie heute unweigerlich fast verstümmelt. Geist, in seiner autonomen Gestalt, ist den gesteuerten und nachgerade eingefrorenen Bedürfnissen der Konsumenten nicht weniger entfremdet als den Verwaltungen.“Kultur und Verwaltung, Ges. Schr., Bd. 8