Adoptionen in Deutschland: Sieben Bewerber für ein Kind
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 4.060 Kinder adoptiert, etwas mehr als noch 2010. Zugleich gab es so wenig adoptionswillige Eltern wie nie seit der Wiedervereinigung.
WIESBADEN dpa/afp | Die Zahl der Adoptionen in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr leicht um einen Prozentpunkt auf 4.060 erhöht. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Die Zahl der Adoptionen stabilisierte sich damit, nachdem sie zwischen 1994 und 2009 stetig gesunken war. 2010 hatte es 4.021 Adoptionen gegeben, 3,4 Prozent mehr als 2009.
2011 erfolgte mehr als die Hälfte aller Adoptionen, nämlich 2.266 durch Stiefeltern. 104 Kinder wurden von Verwandten angenommen und 1.690 Kinder durch nicht verwandte Personen. Jedes dritte Kind (33 Prozent) war bei der Adoption unter drei Jahre alt.
Zugleich bemühenen sich immer weniger Eltern um die Adoption eines Kindes. 5957 Bewerbungen lagen Ende 2011 in den Vermittlungsstellen vor, neun Prozent weniger als im Vorjahr und so wenig wie nie seit der Wiedervereinigung.
Rein rechnerisch kamen damit - wie im Jahr zuvor - etwa sieben Bewerber auf einen zur Adoption vorgemerkten Minderjährigen. Ende 2011 waren insgesamt 859 Kinder und Jugendliche vorgemerkt, ebenfalls neun Prozent weniger als vor einem Jahr.
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