■ taz intern: Adieu
Für Überraschungen war die taz schon immer gut. Gestern früh kam sie vom Chefredakteur höchstselbst. Arno Widmann, der die Redaktion seit Juni geleitet hatte, erklärte bei der morgendlichen Konferenz seinen Rücktritt als Chef. Die Nachricht rief Verblüffung und Entsetzen hervor.
Gewiß gab es Konflikte, aber mit Arno konnte man sie austragen. Nein, der Chef geht nicht im Streit. Er sieht offenbar kaum Chancen, angesichts der gewachsenen taz-Strukturen und der finanziellen Engpässe seine Vorstellungen in einer angemessenen Frist umzusetzen.
Wir hatten uns an Arno gewöhnt, an seine tägliche fundierte Blattkritik, bei der er grundsätzlich nur anwesende Redakteurinnen und Redakteure kritisierte, an sein schräges schrilles Lachen, an seine oft etwas umständliche Art, seine Geistesblitze der Versammlung zu vermitteln.
Wir bedauern seinen Rücktritt außerordentlich und danken ihm für seine Arbeit. Wir machen trotzdem weiter.
Der Vorstand und
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