: Achtung, Drogen-Bier!
Eine nordeuropäische Bier- Droge aus dem Mittelalter haben Bonner Volkskundler wiederentdeckt: Das „Grut-Bier“ mit Kräuterzusatz. Hauptbestandteil der Mixtur waren berauschende Extrakte des Gagel- Strauches, die die Wirkung des Alkohols verstärkten. „Das machte Grut-Bier zu einem regelrechten Aufputschmittel“, urteilt Volkskundler Ingo Konrads. Im Gegensatz zum Gagel, das aufrührerisch stimmt, wirkt Hopfen beruhigend. Das veranlaßte auch die damalige Obrigkeit, den Siegeszug des Hopfenbieres nach Kräften zu fördern – später kam noch das Reinheitsgebot hinzu. In der Nähe von Bonn machte Konrads jetzt zusammen mit einem Botaniker einen der letzten wildwachsenden Gagel-Sträucher ausfindig. „Er ist etwa 1,70 Meter hoch und riecht süßlich wie gebackene Weihnachtsplätzchen.“ Über den Fundort soll Stillschweigen bewahrt werden. Foto: Volker Derlath
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen