was macht eigentlich... … der BVG-Fahrkartenautomat? : Abzocken
Ein Mensch will die BVG benutzen und dafür auch bezahlen … Mit diesem Satz beginnen Albträume, an deren Ende die Stimme kratzt, der Herzschlag springt und der Rotz am Ärmel stinkt (der Reim entstand nach ausführlichem Studium der Wiglaf-Droste-Lyrikschule).
Also: Ein Mensch will am BVG-Automaten einen Fahrschein kaufen. Er will von der Kochstraße zum Kaiserdamm. Grüne Woche. Der Mensch weiß, ein AB-Zonen-Fahrschein für 2,20 Euro bringt ihn dorthin. Allein, der Automat verlangt 2,25 Euro. „Abzocke“, denkt der Mensch, versucht es am Automaten daneben, aber der ist gerade „Außer Betrieb“. Wegen 5 Cent zu viel will der Mensch aber keine Reise ans andere Ende des Bahnsteigs unternehmen, um dort auf ehrliche Automaten zu hoffen. Er weiß, sein Gegner ist die BVG. Das heißt: Kapitulation vor dem Kampf. Deshalb zahlt er, was verlangt, steigt ein und – jetzt fängt der Albtraum erst richtig an – zeigt bei der nächsten Kontrolle sein Billet. „Ungültig.“ Es handelt sich um ein BC-Zonen-Ticket. Der Kunde begeht Dienstleistungserschleichung. Er könnte damit von Priort nach Biesdorf-Süd fahren, aber nicht von Kochstraße nach Stadtmitte. Danach albträumt der so ins Unrecht gesetzte Mensch von seinem Zornausbruch (siehe oben) bis er schweißgebadet aufwacht.
„Angesichts der Unprofessionalität des Unternehmens und der Arroganz der Kontrolleure fallen die BVG-Kunden in den Entwicklungsstand von Fünfjährigen zurück. Sie können nur noch auf den Boden stampfen und kreischen vor Wut“, erläutert eine Pädagogin, auf die Verkehrsbetriebe und deren Umgang mit Fahrgästen angesprochen. WS FOTO: ARCHIV