: Abschied vom Bhopal-Gift
CHEMIE Der Bayer-Konzern stellt die Produktion des gefährlichen Pestizids Methylisocyanat ein
BERLIN taz | Der Bayer-Konzern beendet endgültig die Herstellung des Bhopal-Gases Methylisocyanat (MIC). Die Konzernzentrale in Leverkusen kündigte an, die Produktion im Werk in Institute im US-Bundesstaat West Virginia nicht mehr zu produzieren. Damit hatten 16 Anwohner Erfolg, die gegen die Produktion aus Sicherheitsgründen geklagt hatten (taz vom 26. 2. 11). Als im Dezember 1984 im indischen Bhopal ein MIC-Tank explodierte, ereignete sich die bisher größte Chemiekatastrophe weltweit. Die Gaswolke forderte mindestens 10.000 Todesopfer. Noch heute leiden rund 120.000 Menschen an den Folgen. Das Werk in Institute, das 2001 von Bayer übernommen wurde, war die letzte Fabrik, in der MIC produziert wurde. MIC ist ein Wirkstoff in Ackergiften. Zuletzt kam es in der Anlage 2008 zu einer Explosion. Zwei Arbeiter starben. Seit 25 Jahren forderte eine Bürgerinitiative, die Produktion stillzulegen. HG