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Abrüster haben „Appetit nach mehr“

Frankfurt (ap) -Nach der amerikanisch–sowjetischen Einigung auf die Beseitigung der atomaren Mittelstreckenwaffen ist am Wochenende der Ruf nach weiteren Abrüstungsschritten lauter geworden. Führende Politiker der Bundesrepublik sprachen sich vor allem für eine Reduzierung des Waffenarsenals auch im konventionellen Bereich aus. Vor dem Bundeskongreß der Jungen Liberalen in Köln sagte Bundesaußenminister Genscher am Sonntag, für die Zukunft müsse verhindert werden, daß man noch einmal erst auf dem Umweg über eine Nachrüstung zu einer doppelten Null–Lösung komme. „Jetzt sollten wir den direkten Weg zur Abrüstung in allen anderen Bereichen gehen.“Der SPD–Abrüstungsexperte Egon Bahr sagte am Samstag, der Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion für ein Abkommen über die weltweite Beseitigung ihrer Mittelstreckenwaffen bedeute auch mehr Sicherheit für die BRD. Vor allem falle damit die „Sonderbedrohung“ durch die Nachrüstung weg. Die Einigung von Genf mache „Appetit nach mehr“. Dagegen sprach sich der US– General Galvin in der Welt am Sonntag gerade für eine „Modernisierung“ der Atomwaffen kürzerer Reichweite aus. Der NATO– Oberfehlshaber in Westeuropa warnte zugleich vor „Euphorie“ über den Abrüstungsvertrag. FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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