: Ablenkungsmanöver
Klammheimliches Ablenkungsmanöver (Buback-Nachruf)
Als Verteidiger der damaligen Bochumer AStA-Vorsitzenden – auch hier war der Buback-Nachruf“ an der Uni nachgedruckt worden – möchte ich aus dem damals langjährigen Strafverfahren auf folgenden weitgehend unbekannt gebliebenen Punkt hinweisen:
In derselben Ausgabe der Göttinger Studentenzeitung, welche den Mescalero-Artikel enthielt, war auch ein Bericht darüber, wie der linke AStA durch fingierte Anrufe festgestellt hatte, dass die Telefone der Göttinger Studentenschaft von der Politischen Polizei überwacht worden waren. Was lag denn dann staatlicherseits näher, als einen solchen – im Jahre 1977 noch ungeheuerlich erscheinenden Vorwurf dadurch mundtot zu machen, dass eine Hetzjagd wegen der (zufällig gleichzeitigen) Veröffentlichung des Buback-Nachrufs eingeleitet wurde.
Vor 24 Jahren ist dadurch erreicht worden, dass über das illegale Abhören der AStA-Telefone kein Wort mehr verloren wurde. Nachträglich erscheint daher die damalige Hetze gegen die(Nach-)Drucker dieses Artikels – der bis auf das eine Reizwort „klammheimlich“ ja gegen terroristische Gewalt gerichtet war – als Ablenkungsmanöver der Staatsschutzbehörden, die hiermit möglicherweise eigene Rechtsbrüche beim Abhören von Telefonen verschleiern wollten. ERICH EISEL, Bochum
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