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■ Streit um Kruzifixe in französischer DorfschuleAbhängen oder nicht?

Abhängen oder nicht?

Besancon (afp) — Einen erbitterten Streit um zwei Kruzifixe liefern sich die Grundschullehrerin und der Bürgermeister in dem Dorf Lievremont in der ostfranzösischen Region Franche Comte. Die Lehrerin Claire Bretin besteht darauf, daß die beiden Kreuze von den Wänden der Schulzimmer verschwinden. Dabei beruft sie sich darauf, daß die Schule in Frankreich laizistisch ist und Zeichen einer Religionszugehörigkeit in Schulgebäuden verboten sind. Der Bürgermeister Jean Pourchet kämpft dagegen dafür, daß die Kruzifixe bleiben. Er beruft sich darauf, daß die beiden Kreuze in der Zeit des Vichy-Regimes aufgehängt wurden. Kruzifixe aus dieser Zeit werden geduldet, allerdings dürfen sie nicht wieder aufgehängt werden, falls sie für Renovierungsarbeiten abgenommen werden müssen. Als nun in der Schule in dem streng katholischen Lievremont die Wände gestrichen werden sollten, entfernte die Lehrerin kurzerhand die Kreuze. Der Bürgermeister hängte sie jedoch umgehend wieder auf: Er habe dem Renovierungstrupp nämlich die Order gegeben, die Kreuze beim Streichen auf keinen Fall abzunehmen.

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