Abgezockt: Millionen-Schaden bei Reisebüro-Schwindel
■ Vermutlich hunderte Opfer durch Fernreise-Betrug in Hannover
Hannover – Nach einem aufgeflogenen Reisebüro-Schwindel in Hannover geht die Polizei von einem Millionen-Schaden aus. „Die genaue Summe ist noch unklar, da wir nicht wissen, wie viele Menschen tatsächlich Geld überwiesen haben“, sagte ein Polizeisprecher gestern. Allein bei der Polizei in Hannover hätten sich bisher rund 50 Geschädigte aus ganz Deutschland gemeldet, insgesamt seien vermutlich „hunderte“ Kunden betroffen.
Der 27 Jahre alte türkische Geschäftsinhaber des Reisebüros „Asian Pacific Tours“ hatte per Videotext günstige Fernreisen angeboten. Vor allem wurde mit speziellen Angeboten zu Weihnachten oder zum Jahreswechsel geworben. „Das ging von New York für 474 Mark bis zu den Fidschis für 1.999 Mark“, sagte der Sprecher. Interessenten, die Reisen gebucht und Geld überwiesen hatten, warteten jedoch vergeblich auf die Unterlagen.
Der Mann ist inzwischen mit dem Geld spurlos verschwunden. Möglicherweise hat er sich ins Ausland abgesetzt. Die Polizei geht auf Grund von Zeugenaussagen davon aus, dass er zwei Mittäter hatte. Deren Identität stehe noch nicht fest. Der vermeintliche Geschäftsmann habe mindestens drei Konten unterhalten.
Den Ermittlungen zufolge hatte der 27-Jährige sein Gewerbe im August angemeldet. Als Kunden bei „Asian Pacific Tours“ telefonisch niemanden mehr erreichten und das Büro in der vergangenen Woche „wegen Renovierung“ geschlossen wurde, fuhren Polizeibeamte zu der Drei-Zimmer-Wohnung. Dort fanden sie leere Räume. dpa
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