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Archiv-Artikel

Abgehoben

betr.: „ ‚Die Parlamentarier müssen offensiver mit Geldfragen umgehen‘, sagt Andrea Fischer, taz vom 21. 1. 05

In was für einem Land, was für einer Welt lebt die ehemalige Bundesministerin eigentlich? Da behauptet die frühere taz-Mitarbeiterin doch allen Ernstes, das Politikerbild, dem zufolge Abgeordnete aufgrund ihrer Tätigkeit ausgesorgt hätten, sei Quatsch. Außerdem müsse man sich als BesserverdienerIn nach wie vor rechtfertigen.

Abgesehen davon, dass Armut hierzulande immer noch mit einem größeren Makel behaftet ist als (unverdienter) Wohlstand, wird Frau Fischer für ihre achtjährige Tätigkeit als Bundestagsabgeordnete und dreijährige Tätigkeit als Ministerin dereinst eine Altersversorgung erhalten, von der NormalverdienerInnen trotz jahrzehntelanger Berufstätigkeit nur träumen können.

Wie abgehoben die Grüne Andrea Fischer argumentiert, wird auch deutlich, wenn man ihren Werdegang mit dem eines anderen ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Grünen vergleicht. Die taz NRW berichtete am 17. Januar über den Parlamentarier der ersten Stunde (1983–85) Dieter Drabiniok, der nicht zum grün angestrichenen FDPler mutiert ist und heute von Arbeitslosengeld II leben muss. Und dass das so ist, verdanken die Betroffenen bekanntlich auch grünen AufsteigerInnen wie Frau Fischer.

UWE TÜNNERMANN, Lemgo