: Ab in die Tonne
MÜLL Wer sammelt was und wie viel zu welchem Zweck? Ein Überblick
Die graue Tonne: Alle festen Abfälle, die sich nicht weiter verwerten lassen, gelten als Restabfall. Sie werden von der BSR abgeholt. Dafür sind Müllgebühren fällig. Sie hängen von der Größe der Tonne ab und gehören im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten zu den niedrigsten. Ein großer Teil des Mülls kommt in die Verbrennungsanlage Ruhleben im Berliner Westen, der Rest wird zu Brennstoffen für die Industrie. 2008 kamen in Berlin 1.111.000 Tonnen Hausmüll zusammen.
Die gelbe Tonne: In die gelbe Tonne oder den gelben Sack kommen Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundmaterial, also Joghurtbecher, Getränkekartons, Alufolien, Dosen. Der private Konzern Alba leert die Tonnen beziehungsweise holt die Säcke ab und macht daraus erneut Kunststoff und Metall. Die Kosten werden mit dem Kauf von Produkten mit dem grünen Punkt bezahlt. 2008 kamen in Berlin 64.836 Tonnen zusammen.
Die blaue Papiertonne: Hier hinein gehören Zeitungen, Zeitschriften, Schreib- und Verpackungspapier, Kartonagen und Pappe. Papier wird von der Berlin Recycling – einer BSR-Tochter –, Alba und drei weiteren Privatfirmen abgeholt. Aus dem Altpapier wird erneut Papier oder Karton. Müllmenge 2008: 171.212 Tonnen.
Die braune Tonne: Sie wird von der BSR abgeholt. Hier lassen sich Ost- und Gemüseabfälle, Nahrungsmittel und Speisereste, verwelkte Blumen, Eierschalen und Gartenabfälle entsorgen. Das Ganze wird kompostiert oder zu Biogas. Eine wöchentliche Leerung kostet zwischen 30 und 36 Euro. Biomüllbilanz 2008: 109.538 Tonnen.
Die grüne Tonne: Leere Flaschen und Gläser kommen nach Farben getrennt zu den Glasabfällen. Nicht dazu gehören Spiegelglas, Fensterglas, Keramik, zerbrochene Trinkgläser, Glühlampen und Spezialgläser. Sie können nicht geschmolzen werden oder haben einen anderen Schmelzpunkt. Glasabfälle entsorgen die BSR-Tochter Berlin Recycling sowie die privaten Rhenus, Alba und Veolia. Dafür müssen die Verbraucher nichts extra bezahlen, weil sie auch hier meist unbewusst an der Ladenkasse für das Grüne-Punkt-System mitbezahlt haben. 2008 wanderten 57.843 Tonnen Glas in die grüne Tonne oder in Sammelbehälter an öffentlichen Straßen oder Plätzen.
KRISTIN RUCKSCHNAT