AUTOBIOGRAFIE : Zwischen Deutschland und Israel
Aus einer ungewöhnlichen Perspektive erzählt Jutta Schwerin bundesdeutsche Geschichte in ihrer Autobiografie „Ricardas Tochter. Leben zwischen Deutschland und Israel“ (Spector, 320 S., 19,90 Euro). Geboren 1941 in Jerusalem als Tochter der dorthin geflüchteten Kommunist_innen und Bauhaus-Studierenden Ricarda und Heinz Schwerin, kam Jutta Schwerin während des Studiums in Stuttgart zum SDS und zur Frauenbewegung, zur SPD und schließlich zu den Grünen. Als deren Bundestagsabgeordnete fiel sie Ende der 1980er nicht nur durch ihr Outing als Lesbe und Mutter auf, sondern vor allem, weil sie 1988 die Ansprache des CDU-Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger zur Pogromnacht im Bundestag mit empörten Zwischenrufen unterbrach. Morgen Abend spricht Jutta Schwerin im Golem mit konkret-Herausgeber Hermann L. Gremliza und liest aus ihrer ebenso politischen wie persönlichen Autobiografie. MATT
■ So, 17. 2., 20 Uhr, Golem, Große Elbstraße 14