piwik no script img

■ AUSSTIEG AUS DEM EUROPÄISCHEN WECHSELKURSMECHANISMUSEuropas Geld außer Rand und Band

Berlin (taz) — Die EG hat die Kontrolle über die Wechselkurse verloren. In der Nacht zu gestern schieden die italienische Lira und das britische Pfund vorübergehend aus dem Wechselkursmechanismus des Europäischen Währungssystems (EWS) aus. Noch am Vortag hatte die britische Regierung umgerechnet 30 Milliarden D-Mark, ein Drittel der britischen Devisenreserven, für Stützungskäufe eingesetzt. Auch die zweimalige Erhöhung der britischen Leitzinsen konnte den Sturz des Pfunds nicht aufhalten. Daraufhin berief Finanzminister Norman Lamont eine Krisensitzung des EG-Währungsausschusses in Brüssel ein. Dort wurde außerdem die Abwertung der spanischen Peseta um 5 Prozent beschlossen. Insbesondere Frankreich und Großbritannien haben die Bundesbank als Schuldigen für die derzeitigen EWS-Turbulenzen ausgemacht: Die Senkung der Leitzinsen am Montag sei viel zu gering ausgefallen; die Kapitalflucht aus den schwachen Währungen halte weiter an. Auf die Anklagebank gehört aber auch die Bundesregierung, die sich weiter erfolgreich einer Aufwertung der D-Mark widersetzt. Das Maastricht-Referendum in Frankreich blockiert zusätzlich eine realistische Anpassung der Wechselkurse. SEITEN 3 UND 10

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen