piwik no script img

Archiv-Artikel

ANTRITTSBESUCH VON CHRISTIAN WULFF Multikulti ist total toll

Bundespräsident Christian Wulff hat am Dienstag dem Land Berlin seinen offiziellen Antrittsbesuch abgestattet. Nach der Begrüßung durch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der Vorstellung des Senats trug sich der Gast im Roten Rathaus in das Goldene Buch ein. Wowereit sagte bei der Zeremonie im Festsaal, Berlin präsentiere sich heute als demokratische, weltoffene Metropole, die international akzeptiert werde. In der Stadt spiegelten sich die Herausforderungen und Chancen des ganzen Landes wider.

Ausdrücklich dankte Wowereit dem Bundespräsidenten für dessen „mutige Reden zur Integration“, auch wenn er dafür Kritik geerntet habe. Wulffs Äußerung, wonach der Islam inzwischen zu Deutschland gehört, sei „in Berlin gelebte Wirklichkeit“. Muslime hätten hier die Freiheit, Moscheen zu bauen. Auch die „konsequente Integrationspolitik“ des Senats greife. Als Beispiel nannte der Regierungschef die sinkende Zahl von Schulabbrechern. Allerdings bräuchten weitere Fortschritte einen „langen Atem“. Wowereit betonte, der Senat wolle den gesellschaftlichen Zusammenhalt voranbringen. Hassprediger hätten dort nichts zu suchen, für sogenannte Ehrenmorde gebe es „keine mildernden Umstände“.

Wulff sagte, er wisse, welche „Magnetwirkung“ Berlin als Hauptstadt auf Touristen ausübe, aber auch auf Menschen, die eine neue Heimat suchen. Dies sei ein „untrügliches Indiz“ dafür, dass in der Hauptstadt in den vergangenen 20 Jahren viel Positives passiert sei. Deutschland habe die große Chance, aus Fehlentwicklungen rechts und links des politischen Spektrums die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Mit Blick auf die derzeit geführte Integrationsdebatte sagte der Bundespräsident, Berlin profitiere von der Mischung vieler Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion. (dapd)