: AKW-Krümmel blockiert
■ Robin-Wood demonstrierte für Stillegung des „Pannenreaktors“
Rund 20 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood haben auch am Wochenende das Haupttor zum Atomkraftwerk Krümmel bei Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) blockiert. Sie demonstrierten unter dem Motto „10 Jahre Krümmel: Risse, Strahlung, Ignoranz — das reicht“ für die Stillegung des Reaktors an der Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Wegen des Verdachts auf Risse im Rohrleitungssystem ist das Kraftwerk nach einem Brennelementewechsel zur Zeit abgeschaltet. Die Blockade hatte am Donnerstag begonnen.
Mehrere Politiker hätten inzwischen zugesagt, am heutigen Montag zu einem Gespräch zum Atomkraftwerk nach Krümmel zu kommen, sagte ein Robin-Wood-Sprecher am Sonntag. So wollen der Umweltbeauftragte der Hamburger SPD, Wolf-Dieter Scheurell, und Alexander Porschke (GAL) kommen, um über die Risiken des „Pannenreaktors“ zu diskutieren.
Bei einer Untersuchung der 242 Schweißnähten an Rohrleitungen in allen sicherheitsrelevanten Bereichen wurden zwei Fehler ermittelt. Die Befunde könnten ein Indiz auf mögliche Risse sein, heiß es. Durch die nun nötig gewordenen weiteren Untersuchungen verzögert sich die Inbetriebnahme Krümmels um voraussichtlich mehrere Wochen. Ursprünglich hatte das AKW am Freitag wieder ans Netz gehen sollen. Im Atomkraftwerk Brunsbüttel waren im Frühjahr mehr als 100 defekte Schweißnähte entdeckt worden. dpa
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