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„AIDS hat auch sein Gutes“

Düsseldorf (dpa/taz) - 43 Prozent aller Bundesbürger glauben, daß AIDS „auch sein Gutes“ habe, weil das freie Sexualleben damit wieder ein Ende finde. Dies ist die erschütterndste Aussage einer breit angelegten Umfrage des Institutes FORSA im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Eine Meldepflicht bei AIDS befürworten nach wie vor mehr als die Hälfte der Befragten. Rund drei Viertel der Interview–Partner lehnen eine nicht näher definierte „Ausgrenzung“ von bereits Erkrankten ab. Das öffentliche Bewußtsein für die Bedrohung durch das HIV–Virus sei seit 1985 deutlich erhöht und die Zahl derer, die ihr Sexualverhalten geändert haben, verdreifacht worden.Gaben 1985 nur sechs Prozent an, sich bei sexuellen Kontakten zukünftig mehr vorzusehen, waren es unter den im vergangenen Jahr insgesamt 2.013 Befragten über 16 Jahre bereits 20 Prozent. Den dennoch geringen Prozentsatz erklären die Dortmunder Sozialforscher damit, daß drei Viertel der Befragten entweder monogam leben oder keinen Partner haben. Das Kondom nimmt als Schutzmaßnahme nur Platz drei ein, wenngleich es von 75 Prozent akzeptiert wird. Zwischen 90 und 92 Prozent sprachen sich jedoch klar dafür aus, monogam zu lebenoder Zufallsbekanntschaften zu vermeiden. 48 Prozent sehen die sexuelle Freiheit bedroht.

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