Kommentar: AG-Weser: So nicht
■ Bremen braucht die Hallen nicht dieHallennichtverschleudern
Das paßt wie die Faust aufs Auge: In diesen österlichen Wochen, in denen die neue Spar-Auflage die Ressorts quält, soll die Wirtschaftsförderung 14 Millionen über den Tisch schieben, um Sünden der Vergangenheit zu verdecken: Bremen soll zwei abrißreife AG-„Weser“-Hallen kaufen.
Wieso kauft die Stadt diese Hallen, die dann doch nur an u.a. eine Holzlager-Firma weitergegeben werden sollen? Die neuen Planungen für das AG-„Weser“-Gelände nach dem Ende der Grunau-Ära konzentrieren sich auf die großen Flächen neben den Hallen. Bremen könnte auch auf der Rückzahlung der Subventionen bestehen, Bremen könnte auf den ausstehenden Mietzahlungen bestehen...
Könnte Bremen wirklich? Der Bremerhavener Unternehmer Kramer, der die Grunau-Gruppe vor dem drohenden Konkurs aufgekauft hat, um mit den Aufträgen seinen Betrieb auszulasten, wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er die 14 Millionen Sparkassen-Schulden, die mit den alten Hallen „abgesichert“ sind, mitübernommen hätte, ohne sich beim Wirtschaftssenator abzusichern. Was hat der Wirtschaftssenator dem Unternehmer versprochen?
Die AG-„Weser“-Affaire droht zur Senatsaffaire auszuufern: Der Wirtschaftssenator will am 15. April 14 Millionen über den Tisch schieben, um das Thema zu beenden. Aber Wedemeier, hört man, hat vor seiner Abreise sein Veto angekündigt. Klaus Wolschner
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