AFGHANISTAN : Expräsident Rabbani bei Anschlag getötet
KABUL| Der frühere afghanische Präsident Burhanuddin Rabbani ist nach Informationen der britischen BBC bei einem Bombenanschlag in seiner Wohnung in Kabul getötet worden. Rabbani habe sich zur Zeit des Anschlags mit zwei Vertretern der Taliban getroffen, meldete die BBC. Ob diese beiden Taliban an dem Anschlag beteiligt waren, blieb zunächst unklar.
Laut dem afghanischen TV-Sender Tolo sind bei dem Anschlag fünf weitere Menschen ums Leben gekommen. Rabbani war Chef des Hohen Friedensrates in Afghanistan, der mit den Taliban Verhandlungen führt. Rabbani war 1996 de facto von den Taliban aus dem Präsidentenamt gejagt worden. Er hatte das Amt aber nach offizieller Lesart der Vereinten Nationen weiter inne, bis er es 2001 Hamid Karsai übergab. Rabbani war während des Taliban-Regimes einer der Führer der sogenannten Nordallianz, die sich im Norden Afghanistans gegen die Taliban auflehnte. Während seiner Präsidentschaft galt er in Glaubensfragen als vergleichsweise liberal, erlaubte Frauen zu arbeiten und ermöglichte Mädchen den Zugang zu Bildung. (dpa)