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ABT. INVEST IN OSTWarum in der Nähe bleiben...

■ ...wo das Gute liegt so fern: Auslandskapital für FNL

Dschiddah/Tokio (dpa/taz) — Für die neuen Bundesländer ist deutschen WirtschaftspolitikerInnen keine Werbetour zu weit. Bundeswirtschaftsminister Jürgen Möllemann (FDP) hat gestern seine alten Connections aus seiner Zeit als Vorsitzender der Deutsch- Arabischen Gesellschaft reaktiviert, um für saudische Investitionen in den fünf neuen Ländern (FNL) zu werben; und Treuhandpräsidentin Birgit Breuel tourt derweil durch Japan, um einige Promille fernstöstlicher Kapitalkraft nach Ostdeutschland umzulenken. Möllemann, der gestern in Dschiddah seine mehrtägige Nahost-Reise beendete, hatte am Vortag auch in Kuwait mit der dortigen Führung über einen Ausbau der wirtschaftlichen Partnerschaft gesprochen und dabei nach seinen Worten Verständnis für die deutsche Haltung im Kuwait-Krieg vorgefunden. Er habe nicht den Eindruck, daß Kuwait deutsche Firmen beim Wiederaufbau benachteiligen wolle.

Breuel versuchte unterdessen, die Japaner mit der Versicherung zu ködern, daß ausländische Investoren bei vielen Belegschaften in der ehemaligen DDR willkommener seien als westdeutsche. In einer Rede vor dem japanischen Industrieverband wies sie gestern in Tokio auf das Wohlstandsgefälle im vereinigten Deutschland und Vorbehalte zwischen Ost- und Westdeutschen hin. „Ostdeutschland ist Mitte und Herz Europas und das Tor zu den osteuropäischen Märkten“, klärte sie ihre Zuhörer auf. Japanische Firmen jedoch zeigten sich bislang von der Ex-DDR wenig begeistert und begründeten ihre Zurückhaltung mit überzogenen Löhnen, schlechter Infrastruktur, ungeklärten Eigentumsverhältnissen und Umweltaltlasten. Breuel sicherte japanischen Unternehmern demgegenüber zu, daß die Treuhand bei einem Firmenverkauf die „erforderlichen Entlassungen“ übernehme. Die Behörde übergebe ein Unternehmen mit genau der Belegschaftszahl, die ein neuer Eigentümer wünsche. Außerdem versprach sie bis Jahresende jedem Unternehmen einen eigenen Telefon- und Telefax-Anschluß. dri

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