piwik no script img

69 Todesopfer bei Flugzeugkatastrophe

■ Aeroflotmaschine stürzte in der Nähe des Ost–Berliner Flughafens Schönefeld in ein Waldstück

Berlin (dpa) - Beim Absturz der sowjetischen Verkehrsmaschine in der Nähe des Ost–Berliner Flughafens Schönefeld sind insgesamt 69 Menschen ums Leben gekommen. 60 der Todesopfer waren Reisende aus der DDR, außerdem fanden ein österreichischer Passagier und die acht Mitglieder der sowjetischen Besatzung den Tod. Dies teilte am Sonnabend abend der Leiter der zur Untersuchung des Unglücks eingesetzten Regierungskommission, der DDR–Verkehrsminister Otto Arndt, mit. Zwölf Fluggäste befänden sich in Krankenhäusern, bei zwei von ihnen bestehe noch Lebensgefahr, sagte Arndt einer Meldung der DDR–Nachrichtenagentur ADN zufolge. Unter den Passagieren waren nach seinem Bericht auch 27 Schüler einer Oberschulklasse aus Schwerin und drei Begleiter. Sieben der Schüler wurden gerettet, einer ist noch in Lebensgefahr. Experten aus mehreren Städten der DDR bemühten sich um die Identifizierung der Opfer, die wegen des Brandes nach dem Aufschlag der Maschine sehr schwierig sei. An den Ermittlungen zur Klärung der Unglücksursache seien auch sowjetische Fachleute beteiligt. Die Daten des aufgefundenen Flugschreibers würden ausgewertet und die Aufzeichnungen des Kabinentonbandgerätes herangezogen. Die Maschine der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot vom Typ Tupolew 134 war vom Flughafen Minsk kommend am Freitag gegen 17.10 Uhr beim Landeanflug auf Schönefeld abgestürzt. Zu diesem Zeitpunkt herrschten nach Berichten von Augenzeugen trotz diesigen Wetters weitgehend normale Sichtverhältnisse. Arndt teilte mit, der Flughafen sei „technisch und meteorologisch“ voll einsatzfähig gewesen. Die Absturzstelle befindet sich etwa drei Kilometer vor Beginn der Landebahn des Flughafens Schönefeld, 300 Meter von den nächsten Häusern des Ost–Berliner Ortsteils Bohnsdorf und etwa 100 Meter von der Autobahn entfernt in einem Waldstück. 400 Angehörige der Feuerwehr, der Zivilverteidigung und der Volkspolizei waren den ganzen Sonnabend über mit Bergungs– und Aufräumungsarbeiten beschäftigt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen