: 5,6 Millionen im Tank?
■ Heiße Spur nach Berliner Tunnelcoup
Berlin (dpa) – Sechs Wochen nach dem Berliner Tunnelcoup hat die Polizei offenbar eine erste heiße Spur zu dem Verbleib der 5,6 Millionen Mark Lösegeld. Der stellvertretende Leiter der Sonderkommission „Coba“, Arnold Fischer, sagte gestern, in Italien sei ein BMW beschlagnahmt worden, in dem, laut einem nicht näher bezeichneten Hinweis, das Lösegeld versteckt sein soll. Ob der Hinweis zutreffe, sei aber noch unklar.
Der Wagen war laut Fischer Anfang Juli in Deutschland gekauft worden und sollte mit einer Fähre in den Libanon gebracht werden. Nachdem die Polizei den Hinweis erhalten habe, sei das Fahrzeug am 31. Juli im Hafen von Livorno sichergestellt worden. Eine erste Untersuchung habe aber nicht zu dem Geld geführt. Nun soll der Wagen an diesem Donnerstag nach Berlin gebracht und dann auseinandergenommen werden. Dabei würden der Tank und andere Hohlräume geöffnet.
Indes gibt der zuletzt festgenommene Verdächtige weiterhin große Rätsel auf. Der gebürtige Libanese hatte sich am Sonntag auf dem Flughafen Frankfurt/Main der Polizei gestellt. Bei seiner Vernehmung bestritt er jedoch jede Beteiligung, sagte Fischer. Die Soko gehe trotzdem von seiner Teilnahme an dem Coup aus, da drei geständige Verdächtige ihn beschuldigten.
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