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500.000 Menschen in Kasachstan verstrahlt

Paris (AFP) – Bei den Atomversuchen, die die Sowjetunion von 1949 bis 1989 in Kasachstan machte, sind nach Angaben der französischen Fachzeitschrift Univers Santé mindestens eine halbe Million Menschen radioaktiv verstrahlt worden. Auf dem Versuchsgelände bei Semipalatinsk wurden in dieser Zeit 473 Versuche gemacht, wie die Zeitschrift in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet. Vor allem in den Jahren von 1950 bis 1960 sei ein Großteil der Bevölkerung rund um das Versuchsgelände verstrahlt worden, sagte Christian Chenal vom Krebszentrum in Rennes. Chenal ist Leiter des kasachisch-französischen Umwelt- und Gesundheitsprogramms, das 1993 gestartet wurde. Die Einwohner der umliegenden Dörfer wären „ohne jeden Zweifel“ an Leukämie und Krebs erkrankt. Weil die meisten von ihnen aber mittlerweile tot seien, werde niemand jemals die genaue Zahl der Opfer kennen, sagte Chenal.

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