: 5.000 Albanier geflüchtet
■ Reisefreiheit erneut zugesichert/ Griechenlands Ministerpräsident ruft Flüchtlinge auf, zu Hause zu bleiben
Tirana/Athen (dpa/ap) — Die albanische Regierung hat angesichts der Massenflucht von Albanern in das benachbarte Griechenland allen Staatsbürgern erneut das Recht auf Reisefreiheit zugesichert. Wie die Nachrichtenagentur 'ata‘ am Mittwoch berichtete, hat die Regierung in einer Sondersitzung unter Vorsitz von Regierungschef Adil Carcani darauf hingewiesen, daß „die Gesetzgebung allen albanischen Staatsbürgern das Recht auf Reisefreiheit gewährt“. Deshalb gebe es keinen Grund, die Grenzen illegal zu überschreiten.
Rund 5.000 Albaner sind bis zum Mittwoch nach Griechenland geflüchtet. Die Regierung in Athen hat angesichts des anhaltenden Flüchtlingsstroms mit der Koordinierung der Hilfsaktionen auf hoher Ebene begonnen und zugleich die Erwartung geäußert, daß sie bei der Bewältigung des Problems von der Europäischen Gemeinschaft unterstützt wird. Allein am Dienstag kamen 3.500 Albaner, in der Nacht zum Mittwoch waren es noch einmal 300. Viele berichteten, sie seien von albanischen Grenzwachen überhaupt nicht am Verlassen des Landes gehindert, sondern im Gegenteil sogar oftmals weitergewunken worden.
Die Flüchtlinge sind zumeist griechischer Abstammung und lebten in Grenznähe. Griechenlands Ministerpräsident Mitsotakis rief dazu auf, in Albanien zu bleiben. Wer komme, könne aber auf Hilfe zählen.
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