: 500.- für Nacktbaden
■ Bad in Gorleben war „Hausfriedensbruch“
Dannenberg Mit 500 Mark muß ein Umweltschützer ein Bad im Adamskostüm in einem Regenrückhaltebecken auf dem Gelände des atomaren Erkundungsbergwerks Gorleben bezahlen. Das Amtsgericht Dannenberg verurteilte den 48 Jahre alten Drehbuchautoren für Kinderfilme aus Klein-Wietzetze (Kreis Lüchow-Dannenberg) wegen Hausfriedensbruchs.
Der Atomkraftgegner war an einem heißen Juli-Tag vor einem Jahr mit mehr als einem dutzend Gleichgesinnter durch ein Loch im Zaun am Gelände gekrochen und nackt in das kühle Naß gesprungen. Zehn Fotografen und vier Fernsehteams hatten die Aktion – Motto „Es geht ums nackte Überleben“ – gefilmt. Rund 150 Menschen schauten zu.
Der Amtsgerichtsdirektor legte dem Angeklagten nahe, künftig „gefälligst“ in öffentlichen Bädern zu planschen. Der 48jährige habe das Hausrecht verletzt. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen