5 dinge, die wir über chanukka gelernt haben:
1 Chanukka ist kein „jüdisches Weihnachten“
Ja, beides ist irgendwie am Ende des Jahres. Und zu beidem zünden Leute Kerzen an. Ansonsten aber haben die Feste wenig gemein. Bei Chanukka, das dieses Jahr vom 25. Dezember bis zum 2. Januar gefeiert wird, geht es um einen Kampf gegen Unterdrückung statt um die Geburt eines Babys. Und wenn schon, dann ist Weihnachten „das christliche Chanukka“. Immerhin geht es um die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem, 164 Jahre bevor besagtes Baby überhaupt Thema war. Im christlichen Neuen Testament gibt es übrigens eine Stelle, an der Jesus Chanukka feiert. Suchen müssen Sie die selber, so bibelfest sind wir nicht.
2 Die Chanukkia hat neun Arme
Aber der Leuchter auf dem Wappen Israels hat doch sieben Arme? Ja – das ist aber ein anderer Leuchter, die Menora. Die Chanukkia hat neun Arme, weil acht Tage lang jeden Tag eine weitere Kerze angezündet wird. Die neunte Kerze ist der „Schamasch“, der „Anzünder“. Die Kerzen erinnern daran, dass nach der Rückeroberung des Tempels nur noch genug geweihtes Öl für einen Tag übrig war – das dann auf wundersame Weise für acht Tage reichte. Abgesehen von der Anzahl der Lichter sind der Kreativität beim Chanukkia-Design allerdings keine Grenzen gesetzt. Es gibt sie sogar in Form eines Tyrannosaurus Rex.
3 Chanukka folgt dem Mond
Zumindest, wenn man den jüdischen Kalender zugrunde legt: am 25. Tag des Kislew, eines der Monate des jüdischen Jahrs. Es folgt einem Mondkalender, ebenso wie zum Beispiel das islamische. Aus Perspektive des gregorianischen Kalenders „wandern“ jüdische und islamische Feiertage deswegen. Diesmal beginnt Chanukka am 25. Dezember. Auf den Social-Media-Accounts von einigen Bundesministerien sieht man allerdings schon seit Tagen, wie etwa Volker Wissing oder Robert Habeck Chanukkakerzen anzünden. „Bewusst verfrüht“ wohl, weil am 25. kein Mensch im Ministerium sein wird. Aber – hä?
4 Chanukka wurde schon im Weltall gefeiert
1993 nahm der US-Astronaut Jeffrey Hoffman eine Chanukkia und einen Dreidel mit ins All. Kerzen konnte er im All natürlich nicht anzünden. Aber der Dreidel, ein vierseitiger Chanukkakreisel, hat sich dank der fehlenden Schwerkraft sehr ausgiebig im Raumschiff gedreht – und ist bis heute auf Youtube anzuschauen.
5 Es ist das zweite Chanukka seit dem 7. Oktober
Das heißt auch: das zweite Chanukka, an dem noch immer 100 Geiseln nicht zu Hause bei ihren Familien sind, sondern in der Geiselhaft der Hamas – und die Zivilbevölkerung in Gaza einem grauenhaften Krieg ausgesetzt ist. (dir)
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