5 dinge, die wir gelernt haben:
1 Die Uno ist ein Zirkus
Rückschlag für die Bewahrer des Abendlands: Die Uno hat diese Woche die Wiphala-Fahne, Symbol vieler indigener Völker im Andenraum, als kulturelles Erbe anerkannt. Die karierte Regenbogenflagge steht für Gerechtigkeit, Frieden und Harmonie mit Mutter Erde. Die Resolution, eingebracht von Bolivien, fordert dazu auf, die Wiphala in öffentlichen Räumen zu zeigen und Diskriminierung zu bekämpfen. Einzig die USA und Israel stimmten dagegen, Deutschland aber war dafür. Wer sagt es jetzt Julia Klöckner?
2 Tanzen ist politisch
Noch mehr rechtes Aufheulen über buntes Treiben gibt es gerade in Indien. Die Regierung der Provinz Kerala hat kürzlich Zumba-Unterricht als Teil einer Antidrogenkampagne an den rund 14.000 staatlichen Schulen eingeführt. Das stößt bei religiösen Gruppen auf Protest. Dass Jungs und Mädchen gemeinsam in „enger Kleidung“ tanzten, sei „vulgär“, beschwerte sich die muslimische Organisation Samstha Kerala Jamiyyathul Ulama. Man wende sich gegen „ausländische Kulturimporte“, meckerte auch die Hindugruppe Bharatiya Vichara Kendram. Ist doch schön, wie Sport selbst verfeindete Religionsgruppen vereint!
3 Geld stinkt nach Trump
Neuer Merchandise-Scheiß aus dem Hause Donald Trump: „Victory 45–47“ ist ein neues Eau de Cologne im Goldflakon und ab sofort für mickrige 249 US-Dollar zu kaufen. Laut fragrantica.com zielt der Duft mit Geranienakzent auf eine „dezente, saubere Büromaskulinität“ ab, wie passend! Der US-Präsident verdient bereits Millionen mit Handys, Sneakers und Gitarren mit seinem Namen drauf. Auch eine Bibel mit Trumps Signatur können seine Anhänger kaufen – für rund 1.000 US-Dollar. Glaube versetzt Berge, in diesem Fall eben Geldberge.
4 Javier Milei ist eiskalt
Europa hechelt im Hitzeschock, durch Südamerika weht derweil eine rekordverdächtige Kälte. Sogar die trockenste Wüste der Welt, die Atacama in Chile, ist derzeit schneebedeckt, im brasilianischen Urupema wurden in den letzten Tagen –8 Grad Celsius gemessen, gefühlt –29! In Argentinien entschied die Regierung jetzt, Erdgas für Unternehmen zu rationieren. Für Kettensägen-Milei, der am liebsten gar nichts regulieren würde, eine frostige Niederlage.
5 Kanye muss draußen bleiben
Auf der Südhalbkugel weht ein anderer Wind, auch politisch. Australien etwa hat dem Faschorapper Kanye West jetzt die Einreise verweigert. Grund ist ein Song, in dem er Hitler verherrlicht. Ye, der eine australische Frau hat, heult jetzt rum wegen der verhinderten Familienzusammenführung. Familie oder Führer, Ye, du musst dich halt entscheiden. (sny)
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