5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1Putin verliert wichtige Pipeline
RT heißt der russische Staatssender, der eifrig Propaganda in alle Welt pumpt, das deutschsprachige Angebot – ein Zentralorgan für Verschwörungstheoretiker *innen – nutzt neben der Website dafür auch Youtube. Nach mehrfacher Abmahnung wegen Desinformation zu Covid-19 hat Youtube nun RT-DE stillgelegt. In voller Ausübung der Pressefreiheit schimpft RT nun auf seiner Website über deren Einschränkung, also Zensur. Das verstehe, wer möchte, im Zweifel eben nur Verschwörungstheoretiker *innen.
2 Kanada flaggt nur noch halbmast
Kanada hat am Donnerstag den ersten Gedenktag zur Aussöhnung mit der indigenen Bevölkerung begangen. Im Mai waren mehr als tausend anonyme Gräber auf dem Gelände früherer Internate für Kinder von Ureinwohnern gefunden worden. Damit wurde die jahrzehntelange Politik der Zwangsassimilierung zum beherrschenden Thema. Die Kanadier riefen nicht nur einen Gedenktag aus, seit Mai flaggen öffentliche Gebäude halbmast und bleiben dabei, bis die indigene Community die Trauerzeit für beendet erklärt.
3 Tornados sind gar nicht so selten
Aber meist spülen die Windhosen keine Menschen ins Meer wie am Mittwoch in Kiel. Tornados sind hierzulande regelmäßig anzutreffen, auch an der Ostsee, sagen Meteorolog*innen. Die Wirbelstürme treten häufig zusammen mit Gewittern bei großen Temperaturunterschieden auf. Laut tornadoliste.de ist die Saison dafür schon vorbei. Für Juni bis August ist dort fast täglich ein mindestens verdächtig nach Tornado aussehendes Wetterereignis verzeichnet, von den Alpen bis zur Küste.
4 Briten wollen es doch nicht so good old English
Ging es beim Brexit nicht auch darum, wieder etwas mehr Britishness zurückzugewinnen? Und gehörte nicht einst dazu genau die Kunst des Wartens? Wegen der Knappheit an Kraftfahrern entdeckt eine ganze Insel, dass sie verlernt hat, wie man sich hinten anstellt. Aber bitte keine Häme, es ist überhaupt nicht lustig. Denn im Königreich fehlen inzwischen sogar die Clowns. Über den Lockdown haben viele den Beruf aufgegeben.
5 La Palma wächst
Kommen wir zu einer anderen Insel, sie gehört zu den Kanaren. „Grüne Insel“ heißt La Palma auch, aber damit wird es sich bald gehabt haben, wenn der Vulkan weiterbrodelt. Die Lava hat inzwischen das Meer erreicht, erstarrt im Wasser zu einer neuen, grauen Landzunge und ist schon zehn Hektar, also etwa zehn Fußballfelder, groß.
Jörn Kabisch
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