5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Deutsche Politiker sind dreist
Wolfgang Kubicki (FDP) gibt offen zu, dass er sich nicht an Coronaregeln gehalten hat. Markus Söder (CSU) wiederum ruft dazu auf, Leute zu verarschen, die nicht CSU wählen wollen, und ihnen ein falsches Wahldatum zu nennen. Und Armin Laschet (CDU) zeigt im neuesten Wahlspot tiefes Verständnis für Querdenker, während einer von ihnen einen Menschen erschießt, weil der ihn an die Maskenpflicht erinnert. Was braucht es noch, um zu zeigen, dass diese Politiker nur sich, nicht die anderen im Blick haben?
2 „Achtsam“ wird „nachtsam“
Baden-Württemberg geht weiter gegen Gewalt gegen Frauen vor: Das Sozialministerium startete die Kampagne „nachtsam. Mit Sicherheit besser feiern“. Personal in Discos, Nachtclubs und Bars soll sensibilisiert und geschult werden, nicht wegzugucken bei übergriffigem Verhalten. In Stuttgart ist der Auftakt, 20 Clubs beteiligen sich. Das Konzept wurde von Frauenhorizonte Freiburg entwickelt.
3 Drohnen werden abgefangen
Geschätzt gibt es in Deutschland aktuell in über 600.000 Haushalten eine Drohne. Das Ding wird benutzt, um Nachbarn auszuspionieren bis hin zu terroristischen Angriffen. Auch Drohnen über Flughäfen sind eine Gefahr. Jetzt ist eine Abfangdrohne am Flughafen Hamburg positiv getestet worden. Damit dreht sich die Spirale, die das Kriegsspiel in die Privathaushalte und die Fantasie jedes Drohnenbesitzers verlagert, eine Umdrehung weiter. Die Frage ist, ob Privatdrohnen ohnehin nur deshalb erlaubt sind, weil sie Legitimation für die Waffenforschung sind.
4 Corona findet auf Briefmarken statt
Letztes Jahr gab es in Österreich eine Coronabriefmarke aus Klopapier. Jetzt gibt es eine neue aus FFP2-Flies. Während auf der letztjährigen Marke vor allem Abstandsinfos sind, wie diese, dass ein Babyelefant etwa einen Meter lang ist, hat die diesjährige Sondermarke, die aussieht wie eine FFP2-Maske, keine zusätzlichen Infos. Sie ist nur Sammelobjekt. Aber wer sammelt überhaupt noch Briefmarken?
5 Finnland produziert Kaffee
In Bioreaktoren im Technischen Forschungszentrums Finnland ist es gelungen, Kaffeepulver herzustellen. Es wächst auf einer Nährlösung – auch wenn draußen Eis und Schnee liegen – und muss nur noch geröstet werden, bevor es mit heißem Wasser aufgebrüht wird. „Zelluläre Landwirtschaft“ ist der Fachbegriff für das Verfahren, das als nachhaltig beworben wird. Der Laborkaffee habe „ein überraschend volles Aroma“, sagt ein Wissenschaftler. Überraschend? Hm! Waltraud Schwab
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