5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Lockdown ist eine Maßnahme
Was ist das nun, was wir ab Montag in Deutschland haben? Der zweite „Lockdown“? Ein „Lockdown light“? Ein „Teillockdown“? Ein „Wellenbrecher-Lockdown“? Oder was ganz anderes? Schon allein die Definitionen, was ein Lockdown überhaupt ist, sind inzwischen ausgesprochen vielfältig und vor allem unterscheiden sich die deutsche Vorgehensweise (vergleichsweise moderat) und die vieler anderer Länder (ziemlich streng) sehr. Bund und Länder sprechen in ihrem Beschluss schlicht von „zusätzlichen Maßnahmen“. Aber das ist halt auch kein Begriff, den man so in die Zeitung schreiben kann.
2 Pinguine sind Krisenprofiteure
Die zu Ecuador gehörenden Galapagosinseln im Pazifik sind ein Naturparadies, das bedroht ist, auch von Tourist*innen. Auch wegen der Coronapandemie konnten sich nun manche bedrohte Tierarten erholen: Die kleinen Galapagospinguine etwa. Laut dem dortigen Nationalpark sind 1.940 der Tiere auf der Inselgruppe gezählt worden, das sind 489 mehr als im Jahr 2019 und so viele wie seit 2006 nicht mehr.
3 Wölfe breiten sich aus
In Deutschland fühlen sich die Wölfe offenbar wohl, zumindest gibt es immer mehr von ihnen. Nach der jüngsten amtlichen Zählung sind es 128 Wolfsrudel, 35 Paare und 10 sesshafte Einzelwölfe. Das sind deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Vor allem leben die Raubtiere in Brandenburg (47 Wolfsrudel), Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Es werden aber auch mehr Wölfe tot aufgefunden. Im Jahr 2018/19 waren es noch 100, laut dem jüngsten Monitoring nun 126. Die meisten sind überfahren worden. Die zweithäufigste Todesursache: illegale Tötung.
4 AKK ist ausdauernd
Eigentlich hätte Annegret Kramp-Karrenbauer den CDU-Vorsitz längst abgegeben, schon im Frühjahr. Als Verteidigungsministerin gäbe es für sie ja auch genug zu tun: Beim KSK gibt es wohl immer noch Rechtsextreme, und das neue Sturmgewehr verzögert sich. Aber weil der geplante CDU-Parteitag nun wegen Corona, fehlender Digitalkompetenz oder „Teilen des Partei-Establishments“ (Friedrich Merz) nicht stattfinden kann, bleibt die Chefin eben im Amt. Und auch die K-Frage bleibt weiter offen. Vielleicht tritt da AKK am Ende auch noch selbst an? Die Pandemie wird ja noch eine Weile dauern.
5 Der Flughafen BER wird eröffnet
[Hier bitte selbst einen Witz einfügen, es gab ja nun wirklich genügend Zeit, sich einen zu überlegen:] Sebastian Erb
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