5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Sportexzesse schaden dem Immunsystem
Jetzt, wo viele joggen, eine Warnung: Wer gleich für den Marathon trainiert, der sei an Studien beim Los Angeles Marathon von 1987 erinnert. Da kam heraus: Wer länger als 90 Minuten unterwegs war, wurde nach dem Marathon mit einer um 5,9 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit krank als die, die nur bis zu 90 Minuten lang durchhielten. Ähnliches förderten Studien an finnischen Olympionik*innen 2018 zutage.
2 Ziegen mögen Llandudno
Tieren tut es gut, wenn Menschen zu Hause bleiben. Am gesperrten Strand von Paulista in Brasilien können geschlüpfte Schildkröten jetzt ins Meer rennen, ohne von Idioten aufgehalten, gestreichelt oder gar eingepackt zu werden. In Frankreich wiederum kann man Wale beobachten, wo sonst Schiffsautobahnen sind. Und der im Dornröschenschlaf liegende walisische Ort Llandudno wird nun täglich von wilden Ziegen heimgesucht, die die Sträucher in den Vorgärten und die Blumen auf den Terrassen fressen. Dokumentationen im Netz bestätigen das.
3 Wildtierhandel muss weg
Der Ursprung des Coronavirus wird auf den Handel und Konsum von Wildtierfleisch in China zurückgeführt. Der ist weltumspannend, vielfach illegal und soll laut Washington Post 23 Milliarden US-Dollar pro Jahr einbringen. Nun hat China den Wildtierhandel ausgesetzt. Vietnam will möglicherweise nachziehen. Elizabeth Maruma Mrema, die Exekutivsekretärin der UN-Konvention zur biologischen Vielfalt, fordert ein weltweites Verbot.
4 Neue Liste für die Angstlust
Für die, die sich an den Infektionszahlen der Johns-Hopkins-Universität sattgesehen haben, weil immer deutlicher wird, dass die Statistik nur Bruchteile des Ausmaßes zeigt, gibt es eine neue Liste, mit der sie der Angstlust nachspüren können: die Liste der Todesopfer von Covid-19 auf Wikipedia. Zwar taucht dort nur auf, wer eines Eintrags für würdig befunden wurde, aber sie personifiziert das Grauen. All die Namen, die Menschen.
5 Wettervorhersagen werden ungenauer
Weil kaum Flugzeuge fliegen, die Wetterdaten aus 10 Kilometer Höhe an die Wetterstationen senden, werden Wetterberichte ungenauer. Der Mangel an Daten nagt am Image der Wettermoderator*innen, die aus der Wettervorhersage einen Wettkampf mit immer neuen Schnee-, Windstärke- und Hitzerekorden gemacht haben. Wer meint, um dieses Manko auszugleichen, müsse wieder wie verrückt geflogen werden, soll zuerst die fragen, die in Einflugschneisen leben.
Waltraud Schwab
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