5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 „Bambi“ kann auch Strafe sein
Ein US-Gericht hat Anfang der Woche einen Wilderer zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der 29-Jährige soll Hunderte Rehe und Hirsche illegal geschossen und den Tieren die Köpfe abgeschnitten haben, um sie als Trophäen zu sammeln. Die Kadaver der Tiere ließ er liegen. Die Richter ordneten als Zusatzstrafe an, dass der Mann während der Haft mindestens einmal im Monat den Disney-Trickfilm „Bambi“ von 1942 gucken muss. Denn auch Bambis Mutter wurde ja bekanntermaßen erschossen.
2 Trennungen können kitschig sein
Romantischer als diese Vorstellung kommt dagegen das Foto daher, mit dem die Schlagerstars Helene Fischer und Florian Silbereisen ihre Trennung nach zehn Jahren Beziehung bei Instagram bekannt gaben: Ihre Lippen berühren sich fast, sie lachen, sehen verliebt aus, er oberkörperfrei, sie mit nackten Schultern. Perfekt inszenierte Schwarz-Weiß-Romantik. Die Marketingmaschine funktioniert also bis ins Ende der Beziehung hinein. Dazu pathetische Zeilen mit „Lebenstraum“ und „bedingungslosem Zusammenhalt“ und „Seelenfrieden“. Sie wollen übrigens Freunde bleiben.
3 „Dinner for One“ is not very British
Dann könnten sie ja auch Silvester gemeinsam feiern und „Dinner for One“ gucken. 22-mal läuft der Sketch mit Miss Sophie, die 90 wird, dem betrunkenen Butler und dem Tigerkopf allein dieses Jahr im deutschen Fernsehen. Produziert wurden die 18 Minuten 1963 vom NDR, das Drehbuch lieferte ein Brite. In Großbritannien jedoch kennt fast niemand den Klassiker. Das soll sich ändern: Am 31. Dezember will ihn der Sender Sky Arts erstmals am frühen Abend ausstrahlen. Zeit wird es.
4 Helmut Schmidt wird 100
Kinder, wie die Zeit vergeht. Am Sonntag wäre Altkanzler Helmut Schmidt 100 geworden. Viel mehr gibt’s da jetzt auch nicht zu sagen. Eine Mentholzigarette auf ihn!
5 Alles wird besser
Ging es Ihnen am Freitag auch so mies? Fühlten Sie sich träge, traurig, tranig? Der letzte Arbeitstag vor den Feiertagen schleppte sich so dahin, zäh und öde. Richtig munter wurden Sie trotz etlicher Kaffeetassen nicht, dazu noch Stress und Kopfweh. Kein Wunder. Denn der Freitag war der kürzeste Tag des Jahres, der dunkelste, trübste, doofste. Spät ging die Sonne auf – in Berlin um 8.15 Uhr. Um 15.54 Uhr ging sie unter. Dazwischen: grau. Regen. Wetter. Doch: abs_ofort wird es besser. Heller. Die Tage werden jetzt wieder länger, das Leben bunter, Sie haben hoffentlich frei, werden beschenkt und bekommen gutes Essen. Paul Wrusch
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