5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Flüsse können rückwärts fließen
Mit goldenem Oktober und Sommertemperaturen ist es vorbei, mit der Dauerdürre immer noch nicht. So fallen die Temperaturen, die Blätter sowieso und auch die Pegelstände der Flüsse. Die Spree ist an manchen Stellen zum Stillstand gekommen, fließt sogar rückwärts, und für die Schifffahrt wird es langsam zu flach, am Rhein etwa. An vielen Stellen war dort der Pegel noch nie so niedrig wie jetzt, Schiffe fahren nur noch mit halber Ladung, die Linienschifffahrt ist eingestellt. Herr, lass Regen fallen!
2 Bayern ist Resterampe
Rekordniedrigpegel auch bei der CSU, und trotzdem bleibt alles beim Alten. Die Partei muss zwar mit den Freien Wählern ins Bett und eine Koalition bilden, bemerken wird man das kaum. Verändert hat sich dagegen der Landtag. Frauen gibt es jetzt noch weniger (26 Prozent), aber immerhin mehr Medien-Glamour: Focus-Gründer Helmut Markwort ist für die FDP eingezogen – und wird mit 81 Jahren Alterspräsident. Und Fernsehrichter Alexander Hold sitzt für die Freien Wähler im Parlament und hat gute Chancen, Justizminister zu werden. Bayern – das Dschungelcamp für alternde Männer.
3 Verlieren kann wie Siegen sein
Ob auch Jogi Löw mal im Bayerischen Landtag landet? Noch hält er sich auf dem Trainerstuhl der Fußball-Nationalmannschaft der Männer. Nach dem 1:2 gegen Frankreich sind die akuten Rücktrittsforderungen vom Tisch. Die „beste Pleite des Jahres“ sei das gewesen, schrieb die Bild. Ihr Kolumnist Franz Josef Wagner hält dagegen: „So weit sind wir gekommen, dass wir uns freuen, nur 1-2 verloren zu haben. Das ist wie: ‚Herrlich, meine Frau ist schwanger, aber nicht von mir.‘“
4 Kanada kifft legal
Auf jeden Fall gewonnen haben auch die Kiffer in Kanada. Denn seit Mittwoch sind Konsum, Handel und Besitz von Cannabis erlaubt, damit ist Kanada weltweit das zweite Land nach Uruguay, das eine komplette Legalisierung umsetzt. Der Start allerdings ist holprig: Mancherorts sind die Vorräte schon aufge(b)raucht.
5 Wir haben ein großes Haus
Wenn Sie diese Zeilen lesen, schlafen wir wohl noch unseren Rausch aus. Denn Freitagabend war Eröffnungsparty des neuen taz-Hauses. Angekündigt sind ein Flying Buffet, eine Rede von Olaf Scholz und ein Zeitraffer-Loop. 1.200 Gäste sollen kommen. Und wir fragen uns schon seit Tagen, wie diese Masse da überhaupt reinpassen soll. Gibt es Tumulte? Reicht das Essen? Steht das Haus am Samstag noch? Bleiben Sie dran!
Paul Wrusch
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