5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Die Polizei Koblenz ist Medienakteur
In einem inzwischen gelöschten Tweet, der als Antwort unter der „Tagesschau“-Eilmeldung zu Mesut Özils Rücktritt zu lesen war, hieß es: „Lieber @MesutOzil1088, wer auch immer für Ihr #Krisenmanagement verantwortlich ist, gehört gefeuert. Jeder, der etwas davon versteht, weiß, dass man sich in einem #Shitstorm nicht verstecken kann.“ So weit, so kryptisch. Zumal es dann hinterher hieß, dass ein Mitarbeiter den offiziellen Twitter-Account der Polizei Koblenz mit dem privaten verwechselt hätte. Polizeidirektion Montabaur, übernehmen Sie!
2 Räumgeräte werden zu Gießkannen
So oder ähnlich könnte ein neuer Slogan der bundesdeutschen Sicherheitskräfte lauten, in Abwandlung des DDR-Friedensbewegungs-Mantras „Schwerter zu Pflugscharen“. So kamen im überhitzten Hamburg Polizeiwasserwerfer des Typs „WaWe 10000“ zum Einsatz, um die vertrockneten Blümchen in den Parks mit 35.000 Litern Wasser zu benetzen. Und im Brandenburgischen wurde ein Panzer zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt: Er heißt „Maria“ und ist ein Löschpanzer der Reihe „SPOT-55“, errichtet auf dem Fahrgestell des russischen Kampfpanzers T-55. „Maria“ gehörte einst zu den Beständen der NVA.
3 Thomas Gottschalk ist aus Kulmbach
Und Kulmbach wiederum liegt gleich ums Eck von der fränkischen Kultstätte Walhalla, in der heuer wieder schwerstmusikalisch zu Gange gegangen wird, wagnerianisch, und Menschen sich in die wahnsinnigsten Gewänder werfen. Gottschalks Frau Thea zum Beispiel trug was Durchgedreht-Güldenes, aber die Bayreuther, so heißt es in der Lokalpresse, mögen die Gottschalks nun mal, weil er ja aus Kulmbach kommt. Das ist natürlich total egal, aber interessant ist auch, dass es in der Innenstadt von Bayreuth Palmen gibt. Wirklich wahr.
4 Kapitalismus wird nie langweilig
Das war ein hübsches Feuerchen, als die Kohle verbrannte: An der Wall Street hat die Facebook-Aktie diese Woche einen Rekordkurseinbruch erlitten. Das Papier verlor nach Veröffentlichung eines schlechten Quartalsberichts fast 19 Prozent und schloss bei 176 US-Dollar – der Fratzenbuch-Börsenwert sank so mit einem Schlag um etwa 120 Milliarden Dollar. Eine Summe, die ungefähr dem Wert des Unternehmens McDonald’s entspricht.
5 Heißer geht immer
Eine Kollegin maß vorgestern eine Temperatur von 35,5 Grad am Glutpunkt der taz. Das ist mein Schreibtisch im sechsten Stock, Südseite. Viele Grüße auch.Martin Reichert
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