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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Zschäpe hält weiter dicht

Am 437. Tag des NSU-Prozesses in München hatte die Hauptangeklagte Beate Zschäpe am Dienstag das letzte Wort. Sie sprach selbst, so ist es vorgeschrieben, fünf Minuten dauerte es. Sie versuchte Reue zu zeigen, ihre Entschuldigung sei „absolut ernst gemeint“, betonte sie. Von einer Distanzierung von der rechtsextremen Szene ist in den Zeitungen zu lesen. Aber in Wahrheit hat sich Zschäpe von nichts distanziert. Denn hätte sie das wirklich tun wollen, hätte sie auspacken müssen. Aber das tat sie nicht.

2 Das Internet ist erst mal gerettet

Es war dann doch eine Überraschung: Das EU-Parlament hat die Reform des Urheberrechts abgelehnt. Zuvor hatte es viel Kritik gegeben, dass die Einführung von sogenannten Uploadfiltern und des Leistungsschutzrechts das freie Internet bedrohe und letztlich nur den großen Verlagen nutze. Ganz vom Tisch ist die Sache noch nicht. Aber nicht nur ­Liebhaber von Katzen-Memes können erst mal aufatmen.

3 Sexismus ist nicht mehr bühnenfähig

Der ehemalige Volksbühnenintendant und Star-Regisseur Frank Castorf hat jüngst in einem Interview seine Meinung kundgetan: Frauen können nicht so gut Regie führen wie Männer. Er versuchte diese These – offenbar aus Anlass der WM – mit einer Fußballanalogie zu belegen. Auch beim Fußball gebe es einen Qualitätsunterschied, Männer seien besser als Frauen. Eine solche Meinung mag früher stillschweigend hingenommen worden sein. Heute gibt es dagegen Protest. Mehr als 600 Kulturschaffende unterzeichneten einen offenen Brief gegen seinen Sexismus. Der Vorhang fällt.

4 Mecklenburg-Vorpommern ist ­gefährlich

Bauern und Hobbygärtnerinnen stöhnen über fehlenden Regen. Die andauernde Hitze in Deutschland ist aber auch gefährlich, denn die ­Waldbrandgefahr ist hoch. In Mecklenburg-Vorpommern brennt ein ganzes Waldstück. Die Feuer­wehrleute mussten sich zwischendurch vom Einsatzort zurückziehen – Lebensgefahr. Denn immer wieder explodierten Munitionsreste, die noch vom Zweiten Weltkrieg im Boden lagen.

5 Das Mittelmeer auch

Seit mehr als 30 Jahren gab es höchstens Gerüchte, jetzt auch einen Filmbeweis: Ein weißer Hai schwimmt durchs Mittelmeer. Meeresbiologen haben ihn in der Nähe der spanischen Baleareninsel Cabrera beobachtet. Fünf Meter soll er lang sein. Negativ aufgefallen ist er bisher nicht.

Sebastian Erb

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