5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Trump bleibt Trump
Er will die Green-Card-Lotterie abschaffen, wirbt für seinen heißgeliebten „Muslim ban“ und fordert die Todesstrafe für den Attentäter. Unbesonnener als US-Präsident Donald Trump kann man wohl nicht reagieren auf den islamistischen Anschlag von New York, bei dem acht Menschen getötet wurden. Nachdem vor einem Monat ein weißer US-Amerikaner in Las Vegas 58 Menschen erschoss, verbat er sich, voreilig politische Konsequenzen zu fordern. Die hätten sich ja auch gegen seine Freunde von der Waffenlobby gewandt.
2 Merkel bleibt mächtig
Da können wir uns über unser Staatsoberhaupt doch freuen. Denn besonnen, das ist Angela Merkel. Und mächtig. Sehr mächtig. Gar die mächtigste Frau der Welt, wie das US-Magazin Forbes jetzt bekannt gab. Zum siebten Mal in Folge. Auf Platz 2 folgt Großbritanniens Premierministerin Theresa May.
3 H. P. Baxxter bleibt simpel
Mächtig wichtig fühlt sich wohl auch Scooter-Sänger H. P. Baxxter. Er schläft 150 bis 200 Tage pro Jahr im Hotel, ließ er das Hamburger Szenemagzin Die Zeit wissen. Blaue Teppiche seien dabei nicht hilfreich. Die mag er nämlich nicht: „Das ist mir zu kalt und ungemütlich.“ In jedem Fall will Baxxter ein 0,3-Liter-Glas auf dem Zimmer, für die Longdrinks mit Eis. Da sei „ein 0,2-Glas wie ein Eierbecher, 0,4 ist ein Eimer“. Wohl dem, der solche Probleme hat.
4 Deppen bleiben Deppen
In Berlin-Neukölln gibt es derweil mächtig Aufregung um einen Kinderspielplatz. Wo vorher nur ein heruntergekommenes Klettergerüst war, steht heute ein opulentes Holzkonstrukt, eine orientalische Burg inklusive Halbmond und Basar, die an das Märchen „Ali Baba und die 40 Räuber“ erinnert. Bei Facebook empören sich die Empörten: „Abfackeln das Teil“; „Hier ist nicht Orient“. Selbst CDU-Mann Burkard Dregger empört sich über die Gestaltung, die er „schwachsinnig“ findet. Besonnen bleibt Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey. „Das ist keine Moschee, das ist keine Islamisierung. Das ist einfach nur ein Kindermärchen.“
5 Die SPD bleibt anders
Neue Töne gibt’s dagegen aus der SPD. Ausgerechnet Parteivize Olaf Scholz, des linken Flügelschlags bislang völlig unverdächtig, fordert im Spiegel, „den Mindestlohn in einem überschaubaren Zeitraum auf 12 Euro pro Stunde“ anzuheben. Derzeit liegt er bei 8,84 Euro. Mit seiner Forderung liegt Scholz exakt bei den Genossen der Linkspartei, die ob der Scholz’schen Aussage frohlockt. Paul Wrusch
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