■ 31.000 Akten für Konkursrichter: Statistiker melden Rekord bei Pleiten
Wiesbaden (dpa) – Auch 1996 wird wieder ein Rekordjahr für den Pleitegeier. Nach den Zahlen der ersten neun Monate erwartet das Statistische Bundesamt im Gesamtjahr 31.000 Insolvenzen. Allein zwischen Januar und September gab es 23.542 Fälle von Zahlungsunfähigkeit. Das waren 10,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilten die Statistiker des Bundes am Montag in Wiesbaden mit. Der größte Anteil und ein Zuwachs deutlich über dem Durchschnitt entfallen auf Unternehmenspleiten, deren Zahl um 16,6 Prozent auf 19.073 zunahm. Die Zahl der Insolvenzen – Konkurse und Vergleiche im Westen und Gesamtvollstreckungen im Osten – steigt seit 1992, ohne daß ein Ende der jährlichen Pleitenrekorde absehbar wäre. Der größte Zusammenschluß deutscher Wirtschaftsauskunfteien, der Verband der Vereine Creditreform, rechnet damit, daß das Firmensterben trotz leichter Konjunkturbelebung noch mindestens bis zur Jahrtausendwende zunehmen wird.
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