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31 Prozent für die SED?

■ DDR-Umfrage: Je zur Hälfte für und gegen Wiedervereinigung

Die SED würde bei freien Wahlen auf 31 Prozent der Stimmen kommen - glaubt man einer vom 'Neuen Deutschland‘ veröffentlichten repräsentativen Meinungsumfrage von Ende November. 1.500 DDR-Bürger ab 15 Jahren und jeweils 1.200 Studenten, Lehrlinge und Schüler der Zehnten Klassen waren den Angaben zufolge befragt worden.

Nächststärkste Partei wären die Liberaldemokraten geworden mit 23 Prozent, das Neue Forum hätte 17 Prozent, die CDU 10 Prozent, die Bauernpartei 5 Prozent und die NDPD 3 Prozent. 11 Prozent wären nach dieser Umfrage auf andere Parteien oder neue Bewegungen entfallen. Die Wahlbeteiligung würde bei 87 Prozent liegen, 11 Prozent wären unentschieden, ob sie wählen würden.

Nach der gleichen Umfrage sind die DDR-Bürger in der Frage einer „Vereinigung“ der beiden deutschen Staaten gespalten. 16 Prozent hätten geantwortet, so das 'Neue Deutschland‘, sie seien „sehr dafür“, 32 Prozent, sie seien „eher dafür als dagegen“. Diesen insgesamt 48 Prozent stünden 52 Prozent entgegen: 29 Prozent seien „eher dagegen“ und 23 Prozent „sehr dagegen“.

Ministerpräsident Hans Modrow genießt danach bei 84 Prozent der Bürger „großes Vertrauen“, Volkskammerpräsident Günter Maleuda bei 61 Prozent, der erst nach der Umfrage zum amtierenden Staatsratsvorsitzenden gewählte Manfred Gerlach bei 52 Prozent und Bärbel Bohley bei 24 Prozent der Bürger.

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