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3-D-Drucker bei TchiboWie in den 90ern

Die Zukunft des Druckens müssen wir uns als eine Mischung aus Spießigkeit und Ein-Euro-Shop vorstellen. Bei Tchibo gibt es sie jetzt für 499 Euro.

Wer „Abenteuerland“ der Gruppe Pur kaufte, kaufte auch: „Up! Mini PP3DP“. Screenshot: Tchibo.de

Zukunft ist gut für alle. Hat schon Doktor Udo Brömme in der „Harald Schmidt Show“ gesagt. Muss also stimmen. Und jetzt ist die Zukunft endlich in unserer Mitte, in unseren Herzen angekommen: bei Tchibo. Sie kostet dort 499 Euro – und sie bringt uns Serviettenringe, Freiheitsstatue-Figürchen, Federohrringe und einen krakenarmigen Power-Androiden, der alles wegballern kann. Wenn er nicht aus Kunststoff wäre.

Denn die Zukunft ist aus Plastik, die Zukunft ist dreidimensional, die Zukunft ist der 3-D-Drucker „Up! Mini PP3DP“. „Mit ausführlichen Tchibo Experten-Tipps“ und „Spezialklebeband zum einfachen Ablösen der Artikel nach dem Druckvorgang“.

Die Zukunft des Druckens müssen wir uns also als eine Mischung aus Spießigkeit und Ein-Euro-Shop vorstellen. Wer „Abenteuerland“ der Gruppe Pur kaufte, kaufte auch: „Up! Mini PP3DP“.

Eigentlich gibt es kaum einen Grund, sich solch einen Plastik-Nippes-Ausdrucker ins Arbeitszimmer zu stellen. Alles, was der herstellen kann, bekomm ich zum gleichen Preis aus Was-weiß-ich-wo geliefert – und dann gleich einen ganzen Container voll.

Die nun nicht mehr zu stoppende 3-D-Drucker-Verbreitung erinnert doch stark an das bislang beste Jahrzehnt der Menschheit: die 1990er. Als Laptops erst bei Aldi und dann bei Tchibo auftauchten, hatten bald alle einen. Und dann nahmen sie gleich noch den Canon Bubble Jet C250 dazu. Der druckte in so tollen Farben. Sah richtig realistisch aus.

Mit den damaligen Druckern konnte man ungefähr so farbecht Fotos ausdrucken, wie man nun mit den 3-D-Druckern seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Da helfen auch die „Experten-Tipps“ zum Ausdrucken nichts. Obwohl der ausgedruckte Eiffelturm oder der Sportwagen oder das Haus vom Nikolaus bestimmt richtig schick aussehen.

„Deine Fantasie schenkt dir ein Land“, sang einst Pur – und der 3-D-Drucker hat dort die Grenzen abgesteckt. Ganz eng.

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4 Kommentare

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  • Ich persönlich glaube auch, dass da etwas viel Hype um die 3D Drucker gemacht wird. Was nicht heißen soll, dass es dafür keine sinnvollen Anwendungsmöglichkeiten gibt. Aber ich denke nicht, dass es ein Massenmarkt wird. Dafür ist der Bedarf des Ottonormalmenschen an reinen Palstiksachen, die man sonst nicht kaufen kann, doch eher gering.

     

    Ich denke eher wird eine Dienstleisungsbranche enstehen, wie ein 3-D-Copyshop, der einem das Modell seines Traumhauses für 10 Euro ausdruckt, als dass sich jeder so Ding zulegt.

     

    Ist wie beim normalen Kopierer. Geniales Teil, aber wer braucht schon wirklich einen eigenen?

     

    Und im höheren Preisbereich sehe ich auch den Vorteil gegenüber einer CNC-Fräse, die genau dasselbe kann, nur besser, präziser und schneller und zudem aus nachzu jedem beliebigen und hochfestem Material.

  • Seltsamer Text. Der Autor hat offenbar keine Ahnung was Leute mit 3D Druckern alles anfangen und auch keine Lust sich aus Anlass des zu schreibenden Artikels damit zu beschäftigen. Stattdessen feiert er lieber die eigene Ignoranz und vermengt sie mit anderen lieblingsthemen des grünlinken Bildungsbürgers: Technikfeindlichkeit und die Distinktion vom kulturlosen Massenkonsument.

    Ohne jetzt die technischen potentialle gleichsetzen zu wollen, erinnert mich das doch ein bischen an die Leute die in den frühen neunzigern (und auch noch lange darüber hinaus) meinten, dieses Internet sei ja nur was für langweilige Nerds.

  • 3D-Drucker haben viele Anwendungsmöglichkeiten. Das Drucken von billigen Plastik-Nippes ist sicher nicht das was die meisten faszinieren wird.

    Wer schon auf Nippes steht, kann damit z.B. sich selbst als Figur ausdrucken.

    Goldschmiede fertigen ihre Modelle zunächst mit dem 3 D-Drucker an und lassen diese dann giessen.

    Wer ein Haus baut, wird künftig das neue Haus vorab als Modell ansehen können - auf Knopfdruck und nicht nach tagelanger Bastelarbeit des Praktikanten.

    Zudem gibt es Spezialdrucker, die auch mit Metalllegierungen drucken können und daher solidere Erzeugnisse erstellen.

    Sicherlich werden viele Leute den Drucker kaufen und ihn nach dem ersten Abflauen der Euphorie in die Ecke stellen. Das ist jedoch mit Fitnessgeräten, Sprossenzuchtkästen etc. ebenfalls so.

    • @Velofisch:

      Ganz genau, die Vielfältigkeit der 3D-Drucker wird oftmals unterschätzt und die Möglichkeiten sind wirklich beeindruckend.

       

      Allerdings kann ich auch das Argument von dem Kommentierenden zwei Kommentare über diesen nachvollziehen (Officer Doofy). Die Möglichkeit, dass ein reiner Dienstleistungssektor für Privatverbraucher entsteht, ist ebenso möglich, wie dass die Geräte sich einmal wie Mikrowellen ausbreiten könnten.

       

      Hier mal ein Beispiel dafür, was die 3D-Drucker heute schon möglich machen (mit Schwerpunkt auf die USA, die bereits deutlich weiter in diesem Bereich ist - was Privatverbraucher betrifft). Einfach mal durch die Beiträge klicken: http://www.3d-grenzenlos.de/