29.04.2024 : "Alles Osten. Oder was?" Das war das taz lab 2024
Aktuelle Pressemitteilungen der taz
Mit Anne Rabe,
Ilko Sascha-Kowalczuk , Luisa Neubauer, Marion Brasch, Robert Habeck, Ulrike Herrmann u.v.m.
Wahlen in drei ostdeutschen Bundesländern, Europa-Wahlen mit voraussichtlich hohen Zugewinnen für rechtsextreme Parteien und ein andauernder Krieg in der Ukraine: Das taz lab 2024 hatte guten Grund, den Osten in den thematischen Mittelpunkt zu stellen. „Was geht?“, wurde da aber auch gefragt: Denn das taz lab will immer auch nach vorn denken, nach Lösungen suchen und Mut machen.
In über 70 Veranstaltungen begrüßten die Moderator:innen der taz erstmalig komplett hybrid eine Vielzahl prominenter Gäste, die auf acht Bühnen vor Live-Publikum diskutierten.
Robert Habeck, Luisa Neubauer, Marion Brasch, Ilko-Sascha Kowalczuk, Alice Hasters, Armin Nassehi, Cem Özdemir, Carlo Masala, Carsten Schneider, Anetta Kahane, Katja Hoye Ulrike Herrmann, Manja Präkels, Bodo Ramelow und viele weitere Gäste waren eingeladen, um digital und vor Ort zu diskutieren.
„Wie weiter, Vizekanzler?“ wollte das taz lab wissen. Robert Habeck war in Angriffslaune: „Alle Probleme die wir derzeit haben, haben wir wegen der Großen Koalition. Und dass ausgerechnet die CSU sich erdreistet zu sagen, wie dieses Land regiert werden soll, ist nur noch mit Humor zu ertragen“
Mit Bodo Ramelow, aus Thüringen zugeschalteter Ministerpräsident und Carola Rackete, Seennotrettungsaktivistin und Europawahlkandidatin, hatten sich zwei Linkspartei-Politiker*innen im Wahlkampf auf dem taz lab der Diskussion gestellt. „Ich kämpfe nicht gegen andere demokratische Parteien, ich kämpfe gegen die Normalisierung des Faschismus“, sagte Ramelow. Und Rackete: „Es gibt eine große Gefahr von rechts und wir sind alle angehalten, uns zu engagieren.“
Aber wie angehen gegen rechts? „Investiert in Social Media und holt euch Rat von Expert:innen. Die Expert:innen, sie sitzen in den Schulen und sind 15, 16, 17 Jahre alt“, sagte die Sozialforscherin Naika Foroutan: “ Schluss mit dem Adultismus!“
Marco Wanderwitz, ostdeutscher CDU-Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer hat eine eindeutige Haltung zum Parteiverbotsverfahren gegen die AfD: „Ich würde mir wünschen, dass wir das Verbotsverfahren nicht nur als Graswurzelbewegung einzelner Abgeordnete betrachten, sondern auch von den Parteispitzen her angehen.“ Am Ende, so Wanderwitz, helfe nur ein AfD-Verbot.
Bei strahlendem Sonnenschein und Frühlingstemperaturen versammelten sichetliche Besucher*innen beim großen Kiezfest mit zahlreichen Ständen, Workshops und einer Spielstraße im Besselpark neben dem taz-Gebäude in der Berliner Friedrichstraße 21, zum gemeinschaftlichem Public Viewing und folgten den Live-Diskussionen auf acht Bühnen vor Ort.
Das taz lab 2024, der große Kongress der taz ging mit regem Publikumsinteresse zu Ende: Mehr als 1.200 Zuschauer*innen hatten sich online zugeschaltet, rund 2.400 Besucher*innen begrüßte die taz vor Ort.
„Wir haben darauf gehofft, dass es funktioniert“, sagt taz lab-Kurator Jan Feddersen. „Den sogenannten ‚Osten‘ zum Thema des taz lab zu machen. Und das hat sich gelohnt: Wir alle haben viel gelernt, gerade wegen der vielen Stimmen aus dem Osten, die uns ihre Perspektiven nahe zu bringen wussten. Wir danken ihnen allen. Und uns! Das taz lab war der Beweis, was die taz mit all ihren Abteilungen zu leisten imstande ist."
Ein Überblick über die vielen Veranstaltungen des diesjährigen taz labs finden Sie im taz lab-Ticker.
Die Mediathek des taz lab ist für alle Ticketinhaber auf www.tazlab.de für ein Jahr verfügbar. Tickets können nach wie vor erworben werden unter www.tazlab.de/tickets.
Das nächste taz lab findet voraussichtlich am 26. April 2025 statt.
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