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Pressemitteilungen 2020

18.06.2020 taz Panter Stiftung beendet das Projekt taz Gazete

Aktuelle Pressemitteilungen der taz

Das Kuratorium der taz Panter Stiftung hat beschlossen, das deutsch-türkische Online-Projekt „taz gazete“ Ende Juli 2020 zu beenden. Rund 50 Journalist*nnen, von denen einige in der Türkei nicht mehr arbeiten konnten, haben seit 2017 Artikel und Fotos auf der Online-Plattform www.gazete.de veröffentlicht und konnten damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Über die reguläre Berichterstattung hinaus hat taz gazete in dieser Zeit zwei gedruckte Magazine mit exklusiven Geschichten und Interviews herausgegeben.

taz gazete war nie allein ein journalistisches, sondern immer auch ein Projekt der Solidarität und der Pressefreiheit Als die taz Panter Stiftung 2017 das deutsch-türkische Projekt ins Leben rief, war sie die Erste, die nach dem Putsch in der Türkei 2016 die freie türkische Presse mit einer internationalen Web-Plattform unterstützt hat. Wenig später kam der ehemalige taz-Mitarbeiter Deniz Yücel in Istanbul ins Gefängnis – und jede*r wusste: Außer diesem prominenten Gefangenen leiden noch hunderte weitere, weniger bekannte Journalist*innen.

taz-Vorstandsmitglied Konny Gellenbeck: „Wir haben mit der gazete ein Zeichen gesetzt. Aber es war uns immer klar, dass die Stiftung dieses Projekt auf Dauer nicht allein finanzieren kann. Trotz aller Bemühungen ist es uns nicht gelungen, andere Stiftungen oder Organisationen zu finden, die taz gazete unterstützen und für gewisse Zeit finanziell absichern konnten. Für die einen war das Projekt zu politisch, für andere zu nah an der taz.“

Inzwischen haben andere, finanzstärkere Medien türkischen JournalistInnen eine Stimme gegeben: Die Deutsche Welle mit einem eigenen Türkeikanal etwa, Artı Gerçek-Cologne und Özgürüz-Berlin (Correctiv mit Can Dündar).

„Eines Tages werden in der Türkei andere politische Verhältnisse herrschen“, schreibt das Kuratorium der taz Panter Stiftung in einem Brief an die Mitglieder. „Und das wird auch ein wenig der taz gazete und der tollen Arbeit ihrer MacherInnen zu verdanken sein.“

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