: 1188: Keine Auskunft
■ Wenn die bei der Telefon-Auskunft krank werden
Keine Ahnung, wie Journalisten ohne Telefon eine Tageszeitung füllten. Aber es muß möglich gewesen sein, sonst könnten ehrwürdige Blätter nicht damit angeben, schon seit anno Siebzehnhundert zu erscheinen. Heutzutage geht nichts mehr ohne den Apparat. Er ist das Medium, um die Welt zu öffnen, und die Telefonauskunft hilft uns dabei.
Am Donnerstag war das Kabel zur Auskunft tot. Nichts, tuut. tuut. Kaffeetrinken, schlechte Laune, Zigaretten rauchen. Die Arbeit kam zum Erliegen, selbst dutzendfaches Anwählen der 1188 brachte einen nicht einmal in die Warteschleife.
Ein neugieriger Anruf beim Pressesprecher der Oberpostdirektion gab Antwort. Von Engpässen konnte keine Rede sein, denn immerhin stehen 57 Auskunftsplätze bereit. Nur hatten sich gerade mittags um zwölf fünf KollegInnen krank gemeldet...
Ganz nebenbei öffnet sich ein neuer Ausschnitt der Welt. Wir erfahren, daß es bald eine automatische Auskunft geben wird: Die TelefonistInnen werden dann die Nummern nicht mehr von Mikrofiches ablesen, sondern einen Zentralcomputer befragen. Das ist interessant. Vielleicht kann uns ein Fachmann sagen, ob so Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. Wir rufen die Auskunft an - besetzt.
kvrU-Satz:!!!!
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