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111 Mark für 97 Fahrscheine

■ BSAG-Chef Witt: Keine Fahrpreiserhöhung fürs Steuerloch

Drei Millionen soll die BSAG in dem laufenden Jahr noch durch Fahrpreiserhöhungen zum Haushaltsausgleich beitragen, 10 Millionen im Jahr 1997. So hatte auf Vorschlag von Finanzsenator Ulrich Nölle der Senat im Rahmen der Haushaltskorrekturen des Mai 96 beschlossen, der BSAG-Vorstand hatte es aus der Zeitung erfahren. Gestern haben die BSAG-Vorstände bei der Vorlage des Geschäftsberichtes 1995 auch höflich, aber klar auf diese Beschlüsse reagiert. BSAG-Chef Karl-Heinz Witt hielt einen Grundkurs in Betriebswirtschaftslehre in Richtung Senat: „Es gibt einen Markt, und es gibt Kunden. Auch Tarife, also Preise, müssen so gestaltet werden, daß sie marktverträglich werden“, erklärte Witt. Ihre Preispolitik müsse die BSAG zudem im Rahmen der VBN mit den Umland-Gemeinden verantworten und beschließen. Noch Ende 1995 hatte die Stadt ihre Zuschüsse korrigiert, der BSAG-Vorstand dachte damals, er hätte Planungssicherheit für das Unternehmen. Natürlich würden die 3 Millionen, die Bremen im laufenden Jahr bei der BSAG einsparen will, nicht durch Preiserhöhung bei den Kunden abkassiert, versicherte Witt. Witts Kollege Hubert Resch wurde drastisch: „Wir erwarten, daß wir nicht alle vier Wochen mit neuen Hiobsbotschaften begrüßt werden.“

In der Sache arbeiten die Verbund-Partner der VBN an einer „moderaten“ Preisanhebung, erklärte Witt. Wenn Politiker von steigenden Zuschüssen der Kommune an die BSAG redeten, dann sei das „nicht immer sachlich“. Die Zuschüsse zu den laufenden Betriebskosten sinken nämlich mit leichter Tendenz: 1995 waren es 111 Millionen, 1996 sind für die 97 Millionen Beförderungs-Fälle 108 Millionen Zuschuß im Haushaltsplan. Was deutlich steigt, sind die „Kapitalkosten“ für die Busse und Bahnen. Dies aber aufgrund eines Bürgerschaftsbeschlusses: früher finanzierte die Stadt den Fuhrpark der BSAG direkt, Schritt für Schritt gehen die Kosten in den BSAG-Etat über.

Bei den laufenden Personalkosten hat die BSAG 24 Millionen eingespart – insbesondere durch eine Nullrunde bei den Tarifen. Neu Eingestellte bekommen 6 Prozent weniger Lohn. Mit Interesse, so Vorstand Resch, beobachte die BSAG, wie die Stadtwerke und der öffentliche Dienst ihren Teil zu den Spar-Zwängen der Stadt beitragen würden. Resch: „Wir sind nicht das Sparschwein der Stadt.“ K.W.

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