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Archiv-Artikel

1 mord

Elfriede Blauensteiner

Von CHT

Die österreichischen Zeitungen nannten Elfriede Blauensteiner (geb. 1931) „die schwarze Witwe von Wien“, was sie gerichtlich verbieten ließ. Die 72-Jährige schwankte zwischen den Rollen der treu sorgenden Pflegerin und der berechnenden Mörderin. Ihr eigentliches Ziel soll stets das Geld ihrer Patienten gewesen sein, mit dem sie ihre Spielsucht finanzierte. Fünf Menschen starben in ihrer Obhut. Einziger Mord, für den sie rechtskräftig verurteilt wurde, war der an dem Rentner Alois Pichler, von ihr „Burli“ genannt, der sich auf eine ihrer Kontaktanzeigen gemeldet hatte. Sie umgarnte den Mann, gleichzeitig holte ihr Komplize, ein Wiener Anwalt, Informationen über die Besitzverhältnisse Pichlers ein und fälschte ein Testament zugunsten der „schwarzen Witwe“. Weitere vier Wochen Pflege, und es war vollbracht: Nach einer Überdosis des Diabetesmedikaments Euglucon starb Burli an Unterzucker. Pichler war der letzte in einer Reihe Alleinstehender, die seit 1982 in Blauensteiners Obhut den Tod fanden. Bei ihrer Verhaftung gestand sie insgesamt fünf Morde, widerrief dies aber später im Prozess. Das Landgericht Krems verurteilte sie 1997 zu lebenslanger Haft. CHT FOTO: DPA