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. . . und sonst?

Berlin sinkt, immer tiefer. Jüngste Schmach: die auf den komfortablen Petersberg abgewanderte Afghanistan-Konferenz. Hämisch vermeldet sogleich die Gewerkschaft der Polizei den „sicherheitspolitischen Offenbarungseid“ des Senats. Außerdem wäre es der Bundesregierung peinlich gewesen, wäre es, wie geplant, am Rande der Konferenz zu Polizisten-Demos gegen Etatkürzungen gekommen. Was hätten die Afghanen gelacht!

Auch einst befreundete Landesregierungen schießen quer. Hamburgs neuer Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) verkündet rachsüchtig das Aus für Berlin im Standortwettbewerb der norddeutschen Metropolen. Der gewachsene Einfluss der PDS schrecke künftig Investoren ab. Ob Universal Music es sich noch mal überlegt? Und dann auch noch die Ausländerkriminalität: Ein in Berlin lebender Österreicher steht wegen einer Betrugsserie vor dem Landgericht. Er hatte vom Konkurs bedrohten Unternehmern für teures Geld Gutachten angedreht, die diesen ein rettendes Darlehen verschaffen sollten. Leider handelte es sich um Fantasieprodukte. Um satte 350.000 Mark erleichterte der – nanu? Hören Sie auch diesen Lärm? Tatsächlich, es kommt noch schlimmer: Ein zwölfjähriger Berliner komponiert eine „Harry-Potter-Symphonie“. Das „Wunderkind“ schreibt für jedes der siebzehn Kapitel des ersten Bandes eine „themenbezogene Musik“. Hmmm . . . gäbe es da nicht einen schalldichten Probenraum auf dem Petersberg? Unter der Treppe?

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