... und sonst?:
Hirtenworte: Wolfgang Huber, Bischof der Berlin-brandenburgischen Landeskirche, hat nichts gegen die E-Klasse. Auch nicht, wenn sie qua Riesenplakat die Marienkirche verunstaltet. Nein, ein Kirchturm sei „keine Litfaßsäule“, aber wenn DaimlerChrysler 20.000 Euro zahle, die in die Kirchensanierung flössen, sei dies doch legitim. Drinnen gehe es ohnehin „wie in jeder Kirche nur um Gottes Ehre“. Arg verschnupft äußerte sich Huber zu der militärischen Besetzung und teilweisen Zerstörung zweier evangelischer Schulen im Westjordanland, die von seiner Landeskirche mitfinanziert werden. Israels Panzer zeigten, dass nicht „Versöhnung zähle, sondern die Demonstration von Macht und Gewalt“.
Ganz und gar moralfrei handelte ein Frankfurter Bestattungsunternehmer, als er in Berlin ein ausgeklügeltes Schmiergeldsystem aufbaute. Der gewitzte Totengräber bestach Polizisten und andere Behördenmitarbeiter mit Bargeld und kleinen Präsenten, um zeitnahe und auftragssichernde Informationen über Sterbefälle zu erhalten. Pro Jahr, so der 58-Jährige jetzt vor dem Frankfurter Landgericht, seien auf seine Kosten Alkoholika im Wert von 25.000 Euro in Polizeikehlen geflossen.
Zurück zur Politik: Ströbele will’s noch mal wissen. Der bei der Listenaufstellung gegen Werner Schuz durchgefallene Linkspazifist wird heute als Bundestags-Direktkandidat im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer-Berg-Ost nominiert. Gegenkandidaten gibt es nicht.
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